Von: Ivd
Brenner – Auf den ersten Blick wirkte der Mann völlig unauffällig: Zugticket in der Hand, gültige Ausweisdokumente, unterwegs im Railjet 87 von München nach Bologna. Doch bei der routinemäßigen Kontrolle durch die Beamten der Staatspolizei am Grenzbahnhof Brenner vor wenigen Tagen kam ans Licht, dass der 53-jährige Mann aus Nordmazedonien alles andere als ein gewöhnlicher Reisender war.
Hinter dem Namen S. T. verbarg sich ein per Haftbefehl gesuchter Straftäter – seit fast zwei Jahren auf der Flucht vor der italienischen Justiz. Laut den Ermittlungen war der Mann bereits am 5. April 2023 vom Gericht in Bozen zu einer Freiheitsstrafe von rund drei Jahren verurteilt worden – wegen Drogenhandels und häuslicher Gewalt. Doch statt die Strafe anzutreten, tauchte er unter.
Bei der Kontrolle im Zug schöpften die Beamten zunächst keinen Verdacht – S. T. zeigte sich kooperativ, sein Ticket war in Ordnung. Doch bei der Abfrage seiner Personalien in der Datenbank des Innenministeriums schlug das System an: Ein rechtskräftiger Haftbefehl war auf ihn ausgestellt. Die Polizisten handelten sofort und nahmen ihn fest. Der 53-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in die Justizvollzugsanstalt Bozen überstellt.
Mit der Festnahme am Brenner zeigt sich einmal mehr, wie wichtig gezielte Kontrollen an den Grenzübergängen bleiben – nicht nur zur Bekämpfung illegaler Migration oder Drogenschmuggel, sondern auch zur Durchsetzung rechtskräftiger Urteile. Für S. T. ist die Reise in die Freiheit jedenfalls vorerst vorbei.
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