Von: mk
Bozen – Ein Einsatz in der Nacht auf Sonntag hat von der Polizei in Bozen viel Fingerspitzengefühl abverlangt. Eine Streife ist auf einen Mann in berauschten Zustand aufmerksam geworden, der auf der Drusus-Brücke wirre Phrasen durch die Gegend schrie.
Nachdem er sein Fahrrad zu Boden geworfen hatte, kletterte er plötzlich auf die Brüstung der Brücke und hängte sich an den Pfahl einer Laterne. Anschließend drohte er damit, eine Verzweiflungstat zu begehen. Der Vorfall hat sich gegen Mitternacht ereignet.
Sofort stiegen die Beamten aus ihrem Streifenwagen und versuchten, den 37-Jährigen zu beruhigen und ihn von seinen Plänen abzuhalten. Doch dieser ließ sich nicht beschwichtigen und drohte weiterhin lautstark damit, sich von der Brücke zu stürzen.
In der Zwischenzeit waren auch die Feuerwehr und die Rettungskräfte eingetroffen. Als der Mann das Aufgebot erblickte, schimpfte er nur noch mehr und ließ eine Hand los.
Trotz seines aufgeregten Zustandes war es den Polizisten gelungen, sich dem Mann vorsichtig zu nähern. In einem Moment der Unaufmerksamkeit packten sie ihn und zogen ihn – nicht ohne Mühe – von der Brücke herunter.
Am Boden angelangt, reagierte der 37-Jährige allerdings aggressiv. Nachdem es ihm gelungen war, sich kurzzeitig mit Tritten und Schlägen aus der Umklammerung der Beamten zu befreien, versuchte er, auf der andere Seite der Brücke erneut auf einen Laternenpfahl zu klettern.
Dank ihrer Geistesgegenwart konnten die Polizisten das Vorhaben allerdings im Keim ersticken: Nachdem sie den Mann bewegungsunfähig gemacht hatten, übergaben sie ihn den Sanitätern, die ihn ins Bozner Krankenhaus brachten.
Quästor Paolo Sartori zeigt sich über den erfolgreichen Einsatz erfreut. „Dank des raschen Eingreifens der diensthabenden Polizeibeamten konnte eine Person mit ernsten psychischen und physischen Schwierigkeiten gerettet werden“, erklärte der Quästor. Gleichzeitig lobte er die Professionalität und das Einfühlungsvermögen der Polizisten.