Von: mk
Latsch – Nicht nur die Bevölkerung in Latsch, sondern im gesamten Vinschgau steht unter Schock: Die Festnahme jenes Pranotherapeuten, dem vorgeworfen wird, sexuelle Beziehungen mit mindesten zwei 17-jährigen Mädchen eingegangen zu sein, hat für erhebliche Empörung gesorgt.
Laut einem Bericht des Alto Adige ermitteln Ordnungshüter, ob es noch weitere Fälle gibt. Die beiden Minderjährigen sollen bei dem Pranotherapeuten wegen ihres Essverhaltens in Behandlung gewesen sein. Die Carabinieri von Meran und die Carabinieri-Sondereinheit NAS aus Trient haben die Festnahme durchgeführt.
Bürgermeister Helmut Fischer, der vor zwei Tagen davon erfahren hat, zeigt sich bestürzt: „Ich gehe davon aus, dass ich den Freiberufler kenne, der seine Praxis in seiner Wohnung hier in Latsch hat.“ Um die minderjährigen Mädchen zu schützen, nennen die Carabinieri nicht den Namen des Heilers.
Trotzdem werde im Dorf gemunkelt, um wen es sich handeln könnte, fügt der Bürgermeister hinzu. „Falls tatsächlich er derjenige ist, der festgenommen wurde, bin ich doppelt überrascht. Der Mann geht seiner Tätigkeit in Latsch bereits seit mehreren Jahren nach. Nach jeder Behandlung ließ er sich bezahlen. Nie jemand hat sich über ihn beschwert. Die Ausübung seiner Tätigkeit als Pranotherapeut wurde sehr geschätzt. Sollte er auch die Arzttätigkeit ohne die nötige Qualifikation ausgeübt haben, liegt der Fall natürlich anders“, erklärt Fischer gegenüber dem Alto Adige.
Der Heilpraktiker soll den beiden Jugendlichen auch Sachgeschenke gemacht und sie mit auf Wochenendtrips in verschiedene Städte in Italien genommen haben. Vor Richter Walter Pelino machte der 50-Jährige im Rahmen des Garantiverhörs von seinem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern.
„Für diese Art von Vergehen gibt es keine Rechtfertigung. Sollte er diese Straftaten wirklich begangen haben, die ihm vorgeworfen werden, verdient der sich die Empörung der gesamten Gemeinde“, fährt der Bürgermeister fort. Leider würden wir in einer Zeit leben, in der kein Respekt mehr vor den anderen herrscht – besonders jungen Frauen gegenüber, die ständig in Gefahr seien. „Es ist abscheulich, dass zwei oder mehrere Mädchen missbraucht wurden und dass der mutmaßliche Täter eine Person ist, an die sich die Mädchen im Vertrauen gewandt haben“, so der Bürgermeister.
Innerhalb von zehn Tagen ist dies der zweite Fall von sexueller Gewalt, die das Tal erschüttert. In Schlanders wurde eine 39-Jährige, die öffentlich angestellt ist, hinterrücks angegriffen, als sie den Kofferraum ihres Wagens öffnete, um ihre Turntasche zu verstauen, nachdem sie den Tag mit ihren Freunden verbracht hatte. Die beiden Männer wollten in der Dunkelheit offenbar unter anderem auch die Tasche und Bargeld stehlen. Die Frau ist zu Boden gestürzt und hat sich ernsthaft verletzt.
Trotzdem hat sie sich stark gewehrt, die Unbekannten suchte daraufhin das Weite. Im Anschluss hat sich die Frau im Krankenhaus behandeln lassen. Die Ermittlungen laufen.