Von: mk
Bozen – Wie kommt man mit geringstem Aufwand zum Führerschein? Ganz einfach: Indem man sich die richtigen Antworten einsagen lässt. Das hat sich zumindest in der vergangenen Woche ein Bozner gedacht. Zu dumm nur, dass Straßenpolizisten bei der Prüfung in Zivil anwesend waren. Um einer Strafe zu entgehen, griff der Mann zu einer drastischen Maßnahme.
Der Führerscheinanwärter hatte sich bei der Prüfung einen Kopfhörer ins Ohr gesteckt und wollte die Aufgaben mithilfe eines „Souffleurs“ bewältigen. Doch den wachsamen Augen der Straßenpolizisten ist der Betrugsversuch nicht entgangen.
Als sie den Prüfling zur Rede stellten, versuchte er, sich an den letzten Strohhalm zu klammern und sämtliche Beweise zu vernichten: Kurzerhand schluckte er den Kopfhörer.
Doch die verzweifelte Geste nützte ihm wenig. Die Straßenpolizei begleitete den Mann in die Notaufnahme des Bozner Krankenhauses. Dort wurde ein Röntgenbild angefertigt, aus dem ersichtlich wurde, dass sich der Kopfhörer bereits im Verdauungsapparat befand.
Nachdem die Ärzte versicherten, dass dem Führerscheinanwärter kein ernsthaftes Risiko droht, wurde er zur Polizeistation gebracht und auf freiem Fuß angezeigt. Außerdem wurden ihm die Fingerabdrücke abgenommen.
Vorgeworfen werden dem Bozner Falscherklärung und das Vorlegen von Prüfungsergebnissen einer anderen Person. Nun riskiert er eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu zwei Jahren.
