Von: luk
Bozen – Ein 87-jähriger Mann aus Welsberg ist Betrügern auf den Leim gegangen. Für die Reinigung von Teppichen hat er eine Anzahlung von 7.000 Euro gemacht. In der Folge verschwanden laut Tageszeitung Alto Adige das Geld und auch die angeblichen Teppichreiniger. Eine Dienstleistung wurde nie erbracht.
Nun läuft vor dem Bozner Landesgericht ein Prozess gegen einen Mann aus Essen. Er soll einem einschlägigen Clan aus Deutschland angehören, der bereits öfter mit derartigen Maschen auffällig geworden ist. Vor einigen Jahren sollen die Übeltäter ihre Fühler auch in Südtirol ausgestreckt haben.
Der Senior aus dem Pustertal hat sich jedenfalls auf eine Annonce hin gemeldet, da er seine Perserteppiche reinigen lassen wollte. Zunächst schien alles normal abzulaufen. Ein Teppich wurde von zwei Männern für 1.500 Euro derart gut gereinigt und aufgearbeitet, dass der 87-Jährige äußerst zufrieden war. Die beiden Teppichreiniger, die bei dem Pustertaler vorstellig wurden, boten ihm darauf an, auch die anderen Teppiche zu säubern. Er willigte ein und überwies eine Anzahlung von 7.000 Euro.
Dann kam das böse Erwachen: Das Geld war verschwunden, die Arbeit nicht erbracht und auch von den beiden Männern fehlte jede Spur. Das Betrugsopfer wandte sich an Anwalt Giancarlo Massari, der schließlich Klage wegen Betrugs erhob. Beim gestrigen Prozessauftakt war der Angeklagte – es konnte nur einer der mutmaßlichen Betrüger ausfindig gemacht werden – aus Deutschland nicht im Gerichtssaal anwesend.
Am 21. April geht der Prozess weiter. Die geschädigte Partei will die Klage fallen lassen, sofern der Geldbetrag zurückerstattet wird.