Von: mk
Bozen/Innichen – Die Polizei hat in den vergangenen Tagen einen Ring mutmaßlicher Drogendealer zerschlagen. Die Bande soll von Trient ausagiert haben, war aber auch im Pustertal aktiv. Am Donnerstag klickten im Pustertal für den 32-jährigen Adriatik Nota, den 26-jährigen Alban Hiseni und seinem 45-jährigen Onkel Laman Hajzeri die Handschellen. Ihnen wird kriminelle Bandenbildung zum Zwecke des Drogenhandels vorgeworfen, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Die Ermittlungen starteten bereits im vergangenen Jahr in Trient. Die Beamten beobachteten die mutmaßliche Bande und stießen bald auf Handelsrouten, Kunden – und im Februar diesen Jahres auch auf einen Ableger im Pustertal. Während im Trentino 13 Personen festgenommen wurden, waren es in Südtirol drei. Mehrheitlich handelt es sich um Albaner, denen vorgeworfen wird, die Spitze der Bande zu bilden, die wie eine Pyramide aufgebaut war.
Überwiegend wurde mit Heroin und Kokain gedealt. Den Detailverkauf übernahmen vielfach Algerier und Tunesier. Dazu soll unter anderem auch der im Juli von Quästor Lucio Carluccio abgeschobene Tunesier Saber Moussa zählen. Der 30-Jährige war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen unterschiedlicher Delikte mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Im Pustertal agierten laut Polizei von Innichen der Albaner Adriatik Nota sowie die Serben Alban Hiseni und Laman Hajzeri. Während Nota in Südtirol seit vielen Jahren als Maurer arbeitet, ist Hajzeri offiziell Pizzabäcker. Allerdings soll sich Hajzeri erst vor kurzem einen neuen BMW gekauft haben, den er sich mit seinem regulären Gehalt nicht hätte leisten können. Die Polizei geht davon aus, dass das Fahrzeug mehrfach für Drogenkurierfahrten von Mailand ins Pustertal bzw. von Trient ins Pustertal gedient hat. In Südtirol beschlagnahmten die Ordnungshüter insgesamt zwei Kilogramm Heroin, 1,6 Kilogramm Kokain und 230 Gramm Marihuana.
Insgesamt wurden bei der Aktion vier Kilo Drogen und 10.000 Euro in bar sichergestellt. Die drei Männer, die in Südtirol festgenommenen wurden, kamen in verschiedene Gefängnisse in Norditalien unter, und zwar in Bologna, Piacenza und Modena. Moussa Saber brachte man aus dem Abschiebezentrum in Brindisi direkt ins dortige Gefängnis.