Quästor blickt auf herausforderndes Jahr zurück

Von: luk

Bozen – Die Quästur Bozen hat ihre Tätigkeitsbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht und dabei auf ein herausforderndes Jahr zurückgeblickt.

Im Fokus standen die Bekämpfung von Kriminalität, der Schutz der öffentlichen Sicherheit und gezielte Präventionsmaßnahmen. Die wichtigsten Ergebnisse präsentierte heute Quästor Paolo Sartori in seinem Amtssitz in Bozen:

Kriminalität und öffentliche Sicherheit

• Rückgang der Eigentumsdelikte: Die Anzahl der Diebstähle sank von 996 im Jahr 2023 auf 824 im Jahr 2024.
• Anstieg der Gewaltkriminalität: Die Zahl der Raubüberfälle stieg von 43 auf 58, während Konfliktsituationen wie Schlägereien und Streitigkeiten (1.868 Fälle) ebenfalls zugenommen haben.
• Häusliche Gewalt: Fälle unter dem „Codice Rosso“ (Dringlichkeitsmaßnahmen bei Gewalt gegen Frauen) blieben ein besorgniserregendes Thema.
• Schutzmaßnahmen: Die Quästur intensivierte die Anwendung von Präventionsmaßnahmen wie Platzverweise (183, gegenüber 45 im Vorjahr) und Ermahnungen (79, gegenüber 38).

Prävention und Kontrolle

• Personen- und Fahrzeugkontrollen: Es wurden 76.495 Personen (2023: 65.946) und 18.437 Fahrzeuge (2023: 15.573) kontrolliert.
• Einsatz der Streifen der Staatspolizei: Die Notrufzentrale verzeichnete 24.412 Anrufe (2023: 21.079). Insgesamt wurden 148 Personen verhaftet (2023: 105) und 1.431 Personen angezeigt (2023: 1.325).
• Sondereinsätze: Die Zahl der außergewöhnlichen Kontrollmaßnahmen stieg von 80 auf 227.

Migration und Ausweisungen

• Steigende Zahl legaler Aufenthalte: Zum Jahresende lebten 60.775 reguläre Migranten in der Provinz (2023: 55.796) – die größten Gruppen stellen dabei Bürger aus Albanien, Marokko und Pakistan.
• Es wurden 18.619 Aufenthaltsgenehmigungen erteilt, deutlich mehr als im Vorjahr (15.510). Dies weist auf eine steigende Regularisierung von Migranten hin.
• Widerruf von Aufenthaltsgenehmigungen: 137 Aufenthaltsgenehmigungen wurden 2024 widerrufen, verbunden mit einer Aufforderung, das Land zu verlassen. Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber 128 Fällen im Jahr 2023.
• Anordnungen zur Ausweisung: Die Quästur erließ 2024 95 Anordnungen zur Ausweisung aus dem nationalen Gebiet – eine Zunahme im Vergleich zu 59 im Vorjahr.
• Durchgeführte Abschiebungen: Die Zahl der tatsächlich vollzogenen Abschiebungen stieg erheblich: 2024 wurden 14 Personen direkt an der Grenze begleitet (2023: 2).
• In 78 Fällen ordnete der Quästor 2024 eine Unterbringung in einem Rückführungszentrum an, um die anschließende Abschiebung sicherzustellen. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 47 Fällen im Jahr 2023.

Drogenfunde und Beschlagnahmungen

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Bekämpfung des Drogenhandels. Die beschlagnahmten Mengen zeugen von erheblichen Erfolgen:

• Kokain: 5.506 Gramm
• Heroin: 53 Gramm
• Haschisch: 3.745 Gramm
• Marihuana: 18.632 Gramm

Festnahmen: 70 Personen wurden 2024 wegen Drogendelikten verhaftet – 2023 waren es 61 Festnahmen.
Angezeigte Personen: Insgesamt 591 Personen wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt (2023: 395).

Waffenrecht und Verwaltung

• Erhöhte Nachfrage nach Pässen: Es wurden 35.315 Pässe ausgestellt (2023: 22.097).
• Waffenscheine: Die Zahl der Jagd- und Sportwaffenlizenzen stieg signifikant.