Von: luk
Bozen – Die Tageszeitung Alto Adige greift heute das Thema der “Badanti” aus Osteuropa vor dem Hintergrund der Coronapandemie auf. Manche Pflegekräfte kommen auch in diesen Tagen nach einem Aufenthalt in ihren Heimatländern wieder nach Italien und Südtirol. Das Problem dabei: In der Ukraine, Moldawien oder Rumänien grassiert das Coronavirus stärker als bei uns.
Die Arbeiterinnen müssten daher einen Test machen sowie eine 14-tägige Quarantäne antreten. Das bedeutet für die “Badanti” einen Arbeitsausfall, der für sie natürlich nicht attraktiv ist.
Die zuständigen Organisationen, Genossenschaften und Familien sind daher auf Lösungssuche, wie die Auflagen umgesetzt werden können. Vonseiten des Sanitätsbetriebes heißt es, dass die zweiwöchige Isolation absolut notwendig sei. Falls es nicht anders geht und die jeweilige Familie keinen angemessenen Platz für die “Badante” zur Verfügung stellen kann, müsste diese ins Quarantänezentrum nach Gossensass gebracht werden. Außerdem müssen die entsprechenden Tests gemacht werden. Dies diene in erster Linie dem Schutz der Pflegeperson, die in aller Regel ohnehin zur Risikogruppe gehört.
Bei der Genossenschaft “Auser”, die im Sozialbereich tätig ist, liegt ein Fall auf, bei der einer “Badante” diese Hürden zu hoch waren. Sie hat kurzerhand gekündigt, wird sich in diesen Tagen aber dennoch nach Südtirol begeben. President Elio Fonti vermutet, dass die Frau dann einfach bei einer Freundin schlafen wird.
Fonti meint, dass man hier als Genossenschaft nichts mehr tun könne. Hier seien die Institutionen und die Politik gefragt, dass die erforderlichen Anti-Corona-Maßnahmen auch in so einem Fall angewendet würden. Er geht davon aus, dass dieses Beispiel Schule machen wird.