Carabinieri konstatieren vermehrten Drogenkonsum

Quer durch alle Schichten, Alters- und Sprachgruppen

Samstag, 02. September 2023 | 14:07 Uhr

Von: mk

Bozen/Meran – Die Carabinieri von Bozen und Meran haben in den vergangenen Tagen verschärfte Kontrollen durchgeführt und ziehen ein ernüchterndes Fazit: Der Drogenkonsum hat deutlich zugenommen.

Erst am 21. August haben die Carabinieri in Zusammenarbeit mit dem städtischen Dienstleister SEAB mehrere Lagerstätten von Obdachlosen hinter dem Stadttheater geräumt. Nun wurde die Aktion auf weitere Gebiete ausgedehnt.

Kontrollen haben die Ordnungshüter in Bozen auch am Bahnhofspark, in der Industriezone sowie in den Stadtvierteln Oberau-Haslach und Kaiserau durchgeführt. Dabei verzeichneten die Carabinieri einen deutlichen Anstieg des Konsums von Drogen, der sich quer durch alle gesellschaftlichen Schichten zieht – unabhängig von Nationalität, Sprachgruppe oder Alter. Selbst Minderjährige wurden bei den Kontrollen mit Drogen erwischt.

Ein ähnliches Bild hat sich auch in Meran geboten: Dort überprüften die Carabinieri bekannte Drogenumschlagplätze in der Nähe des Zentrums und führten Kontrollen im Stadtviertel Sinich durch.

Unterstützt wurden die Streifen am Boden von der Helikopter-Einheit der Carabinieri, die das Territorium von der Luft aus überwachte. So wurden Personen beobachtet, die Drogen in der Nähe von Sitzbänken in städtischen Parks vergruben.

Carabinieri

Insgesamt haben die Carabinieri zehn mutmaßliche Dealer angezeigt. Eine Person wurde festgenommen, eine weitere vorsorglich unter Arrest gestellt. Zwölf Personen wurden als Drogenkonsumenten dem Regierungskommissariat gemeldet.

Der Landeskommandant der Carabinieri, Colonnello Raffaele Rivola, bekräftigt, dass die Jagd nach Kriminellen allein nicht ausreicht. „Das Anhalten einer hohen Nachfrage auf lokaler Ebene – vor allem unter Jugendlichen – führt dazu, dass der Handel mit Drogen trotz des ununterbrochenen Einsatzes der Ordnungskräfte lukrativ bleibt. Drogenhändler im großen Stil können es sich leisten, wenn einzelne Straßendealer verhaftet werden, und beliefern den Markt weiter, der keine Anzeichen von Rückgang zeigt.“ Die erhöhte Nachfrage nach Rauschmitteln habe soziale Ursachen, denen man auf den Grund gehen müsse, um die Jugend besser vor Drogen zu schützen, so der Landeskommandant.

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt