Von: mk
Treviso/Kaltern – Der Tod von Alex Marangon sorgt nach wie vor für Rätsel. Der 25-Jährige aus Venedig, der mehrere Jahre lang als Kellner in einem Restaurant in Kaltern gearbeitet hatte, galt seit 30. Juni als vermisst. Sein Leichnam wurde darauf am 2. Juli auf einer kleinen Insel im Fluss Piave bei Ciano del Montello in der Gegend von Treviso gefunden.
Zuvor soll der junge Mann an einem Treffen in einer Abtei in Vidor bei Treviso teilgenommen haben. Zuerst ging die Staatsanwaltschaft von einer Party unter Freunden aus. Mittlerweile verdichten sich Hinweise, dass es sich um ein schamanisches Ritual gehandelt haben könnte, bei dem ein Mix halluzinogener Drogen konsumiert wurde.
Staatsanwalt Giovanni Valmassoi, der die Untersuchung leitet, hat Ermittlungen wegen Todes in Folge eines weiteren Vergehens eröffnet. Derzeit wurde noch niemand ins Ermittlungsregister eingetragen.
Momentan wird noch auf das Ergebnis der Autopsie und vor allem auf jenes vom toxikologischen Befund gewartet. Dabei soll unter anderem darauf geachtet werden, ob sich Wasser in den Lungen befindet, um auszuschließen, dass der junge Mann ertrunken ist.
Außerdem soll der Pathologe Verletzungen auf den Körper des 25-Jährigen untersuchen. Dabei handelt es sich um ein geschwollenes Auge und um eine Wunde am Bauch. Bei letzterer handelt es sich vermutlich um Bissspuren eines Fuchses, während das blaue Auge von einem Sturz herrühren könnte. Körperliche Gewalt von Dritten schließen die Ermittler hingegen aus.
Die Eltern glauben unterdessen nicht daran, dass der 25-Jährige an einem esoterischen Ritual beteiligt war. Freunde bezeugten, dass sie beobachtet hätten, wie der junge Mann in Richtung Fluss gegangen sei. Sie seien ihm eine Zeitlang auch gefolgt, hätten ihn dann aber allein gelassen.
Den Ermittlern zufolge handelte sich bei dem Treffen um eine Privatfete, zu der nur ein kleiner Kreis geladen war. Der 25-Jährige sei durch einen Bekannten dazugekommen. Dass halluzinogene Drogen konsumiert worden seien, hätten weitere Zeugen den Carabinieri gegenüber erklärt. Medienberichten zufolge soll unter anderem das Gift einer Kröte aus dem Amazonas-Gebiet den Teilnehmern in die Haut geritzt worden sein.
Alex Marangon habe zunächst nach einer ersten Dosis unter der Aufsicht von anderen ein Bad im Fluss genommen. Nach der zweiten Dosis sei er allein zum Fluss zurück gekehrt – vermutlich mit fatalem Ausgang.