… und lässt die Polizei hinter sich

Raub in Bozen: Angestellter nimmt die Verfolgung auf

Dienstag, 15. April 2025 | 09:46 Uhr

Von: Ivd

Bozen – In der vergangenen Woche kam es in der Bozner Innenstadt zu einem erschreckenden Vorfall: Ein 45-jähriger Mann ohne festen Wohnsitz wurde nach einem versuchten Raubüberfall in einem Geschäft in der Turinstraße von der Polizei festgenommen. Der Mann, ein amtsbekannter Mehrfachstraftäter, hatte bereits zuvor in einem anderen Laden zugeschlagen – bewaffnet mit einem Klappmesser und einer Metallschere.

Wie die Polizei mitteilt, wurde gegen 11.00 Uhr ein laufender Raubüberfall in einem asiatischen Geschäft gemeldet. Beamte einer Streife eilten sofort zum Einsatzort. Beim Eintreffen konnten sie den mutmaßlichen Täter, T.M. aus Bozen, noch im Geschäft antreffen – er war von einem couragierten Mitarbeiter gestellt worden, der zuvor bemerkt hatte, wie der Mann Kleidung im Wert von mehreren hundert Euro in seinem Rucksack versteckte.

Mitarbeiter nimmt die Verfolgung auf

Als der Ladendieb beim Verlassen des Geschäfts gestoppt wurde, ließ er zunächst die gestohlene Ware fallen und versuchte, durch eine Hintertür zu fliehen. Doch der Verkäufer blieb hartnäckig und nahm die Verfolgung auf – woraufhin der Angreifer mit brutaler Gewalt reagierte. Er packte den Mitarbeiter am Hals, bedrohte ihn lauthals und kündigte an, ihn und andere Angestellte umzubringen.

Die Polizei konnte den Mann kurze Zeit später festnehmen. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten weiteres Diebesgut aus einem Geschäft, das er nur Stunden zuvor heimgesucht hatte – sowie eine Metallschere und ein Klappmesser. Der Mann wurde noch am selben Tag wegen Raubs, Körperverletzung und Verstoßes gegen ein bestehendes Aufenthaltsverbot für Bozen festgenommen und in die Justizvollzugsanstalt überstellt.

Schwer gefährlicher Wiederholungstäter

Wie aus Polizeikreisen zu erfahren ist, war T.M. bereits mehrfach wegen Diebstahl, Drogenhandel, Hehlerei, Körperverletzung, Stalking und illegalem Waffenbesitz vorbestraft. Gegen ihn bestand zudem bereits eine Aufenthaltsverbotsverfügung sowie eine behördliche Warnung im Rahmen der öffentlichen Sicherheit. Nun prüft die Quästur in Bozen, ob zusätzlich die Maßnahme der „Sonderüberwachung“ nach dem Sicherheitsgesetz verhängt wird.

Der Fall unterstreicht die wachsende Belastung des Einzelhandels durch aggressive Kriminalität. Zum Glück konnte der Mitarbeiter durch seinen couragierten Einsatz den Täter dingfest machen und den Polizisten sogar den Tag etwas leichter machen. Dennoch ist ein solches waghalsiges Verhalten gefährlich, wie man an den beigeführten Waffen des Täters erkennen konnte. Die Behörden raten daher von den Heldentaten ab.

Bezirk: Bozen

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