Von: luk
Bozen – Ihnen war vorgeworfen worden, am 27. Oktober 2015 das „Western Union“-Büro in der Bozner Garibaldistraße beraubt zu haben. Gestern wurden laut Medienberichten drei Afghanen freigesprochen. Die Beweise für einen Raub auf das Büro seien nicht ausreichend, hatte das Gericht befunden.
Den Männern wurde allerdings angelastet, zwei Pakistani bei dem Vorfall verletzt zu haben: Laut der Anklage sind der Besitzer sowie ein weiterer Mann bedroht und verprügelt worden. Außerdem wurde einem der Männer eine lange Schnittwunde mit einem Messer zugefügt.
Ajab Sherzad (24) wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt, Said Jamal Shirzad (24) zu zwei Jahren. Beide halten sich legal in Südtirol auf und sind unbescholten. Sie bleiben aber auf freiem Fuß. Bewährung gab es für die beiden Afghanen aber keine.
Der 23-jährige Faisal Hotak, der nach dem Vorfall knapp zehn Monate lang in U-Haft saß wurde am Montag zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Auch er wurde wieder auf freiem Fuß gesetzt.
Im Fall nicht schwerwiegender Körperverletzung – der hier vorlag – sieht der Gesetzgeber nämlich keine Sicherungsmaßnahme hinter Gittern vor.