Mobbing

Rauferei auf dem Fußballplatz – und alle filmen mit

Mittwoch, 24. Januar 2024 | 08:57 Uhr

Von: mk

Meran – Soziale Medien sind manchmal alles andere als sozial. Zumindest zeigen sie uns, wie abgestumpft wir sind: Jüngstes Beispiel ist eine Rauferei zwischen Mittelschülern in Untermais in Meran.

Zwei Jugendliche gehen aufeinander los und ringen sich zu Boden, bis ein dritter kräftigerer Junge einschreitet, um Partei für den Schwächeren zu ergreifen und den anderen aufzuhalten.

Daneben stehen Gleichaltrige im Kreis herum und jubeln den Streithähnen zu. Anstatt dass weitere Anwesende dazwischen gehen, wird die Stimmung weiter aufgeheizt. Gleichzeitig zücken mehrere ihr Handy, um das Geschehen aufzunehmen. Die Videos verbreiten sich auf WhatsApp und werden in den sozialen Medien gepostet. Die Gewalt wird noch einmal zelebriert.

Die Rauferei hat sich bereits in der vergangenen Woche im Maria-Trost-Park in Untermais zugetragen – auf dem kleinen Fußballplatz mit synthetischem Gras. Die öffentliche Parkanlage wird auch gern von Familien mit Kleinkindern aufgesucht.

Der Disput zwischen den beiden Mittelschülern ging schnell in ein Handgemenge über. Beide stürzten zu Boden, trennten sich und diskutierten erneut, berichtet die Zeitung Alto Adige. Rund 20 Anwesende beobachten die Szene, doch niemand schreitet ein. Im Gegenteil: Die Jugendlichen werden weiter gegeneinander aufgehetzt.

Jemand äußert laut seine Zweifel, ob die Kontrahenten den Mut haben, noch weiter zu gehen. Andere fordern zu Schlägen mit der Faust auf. Erst der dritte Jugendliche beendet den Streit, indem er einen der beiden zu Boden ringt und am Hals packt. Hier hört der Streit auf. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Fast enttäuscht ziehen die Zuschauer davon. Für sie mag es vorbei sein. Doch im Zeitalter der Digitalisierung haben solche Ereignisse eine ganz andere Tragweite. Denn die Bilder im Netz bleiben.

Bezirk: Burggrafenamt