Von: ka
Bozen – Schönes Wetter und die weiße Winterpracht locken viele Südtiroler in die heimischen Berge. Da die Lifte geschlossen sind und nicht zuletzt auch weil viele Südtiroler größere Menschenansammlungen lieber meiden wollen, liegen heuer das Skitourengehen und das Schneeschuhwandern voll im Trend.
Dies ist durchaus erfreulich. Nicht nur die Psychologen sind der Meinung, dass der Gang in die Natur den Menschen dabei hilft, ihre Sorgen und Nöte wenigstens für ein paar Stunden zu vergessen, und sie daran erinnert, dass es eine Welt jenseits von Zukunftsängsten und Corona-Einschränkungen gibt.
Allerdings birgt die Tatsache, dass im heurigen Winter viele Pistenskifahrer auf das Tourengehen und Schneeschuhwandern ausweichen, neue Gefahren. Die meisten von ihnen besitzen wenig Gespür und wenig Erfahrung für die Risiken, die im alpinen Gelände auf sie lauern. Außerdem mangelt es oft an Wissen, welche Ausrüstung für winterliche Touren im Gebirge vonnöten ist.
Die Bergretter befürchten bereits jetzt, dass in den nächsten Wochen viele „neue“ Schneeschuhwanderer und Tourengeher in Bergnot geraten werden. Aus Sicht des öffentlichen Gesundheitswesens könnten diese – sofern sie sich verletzten und behandelt werden müssen – die weiterhin stark unter Druck stehenden Krankenhäuser zusätzlich belasten.
Aus diesen Gründen sollen die Südtiroler den Aufruf, raus in die Natur zu gehen und dort Energie zu tanken, durchaus beherzigen. Gleichzeitig sollen gerade die Unerfahrenen unter ihnen große Vorsicht walten lassen, sich auf einfache und gefahrlose Touren beschränken und besonders bei großer Lawinengefahr exponierte Hänge meiden. Denn es gibt nichts Schöneres, als nach einer schönen Bergtour wieder gesund nach Hause zurückzukehren.