Von: Ivd
Bozen – Die Polizei in Bozen hat in den frühen Morgenstunden eine groß angelegte Razzia durchgeführt, um einen Drogenring zu zerschlagen. Die Operation, die unter dem Namen “Crepuscolo” (deutsch: Dämmerung ) durchgeführt wurde, führte zu mehreren Verhaftungen, Durchsuchungen und Beschlagnahmungen.
Insgesamt wurden 26 Personen von der Direktion für organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Trient wegen des Verdachts der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zur Förderung des Drogenhandels durchsucht. Diese Aktion basiert auf den Erkenntnissen einer früheren Untersuchung namens “Malok 2021”, die darauf abzielte, die kriminellen Strukturen zu überwachen und zu zerschlagen.
Die Ermittler der Polizei und der Finanzwache in Bozen hatten während der Operation “Malok 2021” erfolgreich die Aktivitäten albanischer Drogenhändler, die ihre Basis in der Romstraße hatten, zerschlagen. Das dadurch entstandene Machtvakuum führte zur Entstehung von vier verschiedenen, aber miteinander verbundenen Drogenringen, die jeweils unterschiedliche Stadtteile von Bozen kontrollierten.
Die einjährige, komplexe Ermittlungstätigkeit ermöglichte es der Polizei, diese Gruppen zu zerschlagen und den Hauptlieferanten der Drogen zu identifizieren, der in Modena ansässig war. Einer der Verdächtigen, der regelmäßig Drogen von Modena nach Bozen transportierte, wurde ebenfalls durchsucht.
Die Polizei konnte über 1300 Drogenverkäufe dokumentieren, hauptsächlich von Heroin und Kokain, an Drogenabhängige in Südtirol. Von den 26 Verdächtigen (zwölf Tunesier, ein Algerier, drei Marokkaner, drei Albaner und siebn Italiener, alle vorbestraft) wurden neun bei der Tat festgenommen, fünf befinden sich in den Gefängnissen von Trient, Bozen und Foggia, und einer wartet im Abschiebungszentrum von Ponte Galeria (Rom) auf seine Abschiebung nach Tunesien. Die restlichen 16 Verdächtigen wurden auf freiem Fuß angezeigt.
Auffällig ist die hohe Beteiligung von Frauen in diesen kriminellen Organisationen: Sieben der 26 Verdächtigen sind Frauen. Die Polizei beschlagnahmte über ein Kilogramm Kokain und Heroin, 50 Gramm Haschisch und Marihuana sowie 18.000 Euro, die aus dem Drogenhandel stammen.
Der Polizeipräsident von Bozen, Paolo Sartori, betonte die Wichtigkeit der Prävention und Bekämpfung des Drogenhandels: „Drogenhandel ist ein besonders schweres Verbrechen, nicht nur wegen der direkten Auswirkungen auf die Konsumenten, sondern auch wegen des kriminellen Umfelds, das dadurch gefördert wird, sowie der Folgen für die öffentliche Sicherheit.“ Die Ermittlungen dauern an, um das gesamte Ausmaß der kriminellen Aktivitäten und deren internationale Verbindungen aufzudecken.