Von: luk
Bozen/Berlin – Das RS-Virus breitet sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern sprunghaft aus. Derzeit sind laut dem Robert-Koch-Institut extrem viele Kinder in Deutschland von einer Infektion betroffen. Viele von ihnen müssen im Krankenhaus behandelt werden.
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist ein in der Regel von November bis April verbreiteter Erreger von Atemwegsinfekten. Der Übertragungsweg erfolgt über die Tropfcheninfektion. Kinder leiden unter Symptomen wie Husten, Schnupfen und Fieber, die oftmals zu Bronchitis, Bronchiolitis oder einer Lungenentzündung führen.
Bei Erwachsenen verlaufen Infektionen mit dem RS-Virus meist harmlos. Doch gerade für Säuglinge und Kleinkinder kann eine Erkrankung manchmal lebensbedrohlich werden. Betroffen sind aktuell viele Kinder im Alter von ein oder zwei Jahren, die – auch angesichts der Coronapandemie und der dagegen getroffenen Maßnahmen – bisher keinerlei Kontakt zum RSV hatten. „In der Regel genesen die Kinder aber gut“, erklärt Kinderarzt Dr. Uwe Büsching gegenüber der BILD.
Das RS-Virus von anderen Atemwegsinfektionen abzugrenzen ist nicht ohne. Eine Infektion wird in der Regel vom Arzt per Erregernachweis erkannt. Zunächst verursacht das Virus erkältungsähnliche Symptome. Bei einem schweren Verlauf kommen Fieber und Atemprobleme wie Rasselgeräusche und schweres beschleunigtes Atmen hinzu. Manchmal haben betroffene Kinder auch trockene, kalte und blasse Haut. Bei Babys in den ersten 18 Lebensmonaten zeigt sich eine eingesunkene Fontanelle.
Impfstoff gegen das RS-Virus gibt es noch keinen. Kleine Hochrisikopatienten, für die Lebensgefahr besteht, können passiv immunisiert werden. Das heißt, sie bekommen Antikörper gespritzt. Weil diese nur für rund 20 Tage im Blut bleiben, müssen sie über die kritische Zeit monatlich verabreicht werden. Diese Behandlung ist aber sehr teuer und wird daher nur in Ausnahmefällen angewandt.