Im November

RSV für Neugeborene gefährlich: Startschuss der Prophylaxe

Mittwoch, 30. Oktober 2024 | 17:04 Uhr

Von: mk

Bozen – Am heutigen Mittwoch fand im Landeskrankenhaus Bozen die Vorstellung der neuen Präventionskampagne „Ich schau auf dich“ gegen das – für Neugeborene gefährliche – Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) statt. Ab 5. November (Vormerkungen ab 4. November) wird das neue Medikament kostenlos verabreicht.

Fachleute des Südtiroler Sanitätsbetriebes stellten die neue Präventionskampagne vor, die sich in erster Linie an Kinder richtet, die nach dem 1. Mai 2024 geboren wurden. Vorrangiges Ziel ist es, die Fälle von schwerer Bronchiolitis und Atemwegskomplikationen deutlich zu verringern, die in Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) jedes Jahr zahlreiche Krankenhausaufenthalte von Neugeborenen verursachen.

Gerade im Herbst und Winter – Jahreszeiten mit gehäuftem Auftreten dieser Infektionen – muss verhindert werden, dass die Kleinsten davon betroffen sind. Aus diesem Grund hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb das neue Medikament Nirsevimab zur Verfügung gestellt, das intramuskulär verabreicht wird. Dabei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der bereits seit vergangenem Jahr in anderen Ländern eingesetzt wurde und nun auch in Italien verfügbar ist.

Die Vorteile sind: eine Verringerung von bis zu 80 Prozent der Atemwegsinfektionen, die eine ärztliche Behandlung erfordern, eine Verringerung um 77 Prozent der durch RSV-Infektionen verursachten Hospitalisierung und die Vorbeugung von Langzeitfolgen wie wiederkehrenden Bronchospasmen, die in bis zu einem Drittel der Fälle auch nach der Genesung von der Infektion auftreten können.

Josef Widmann, Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, eröffnete das Treffen: „Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus kann bei Neugeborenen und kleinen Kindern zu schwerwiegenden Erkrankungen der Lunge führen. Die Entwicklung dieser neuen Medikamente hat zu einer Verringerung der Hospitalisierung von Kindern geführt, was ein großer Erfolg ist. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um unseren Spezialistinnen und Spezialisten zu danken, die an dieser Kampagne mitarbeiten.“

„Der betriebliche Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit (SISP) führt eine Kampagne zur Vorbeugung des Respiratorischen Synzytial-Virus durch, die sich an Kleinkinder richtet“, erklärt Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des SISP.

„Das Angebot ist Neugeborenen und Kindern vorbehalten, die nach dem 1. Mai 2024 geboren wurden, sowie Kindern bis zum Alter von zwei Jahren, wenn sie Risikofaktoren aufweisen, wie z. B. Frühgeborene und Kinder mit Atemwegserkrankungen. Wir appellieren daher an die Eltern, ihre Kinder vor einer gefährlichen Infektion zu schützen, indem sie sich für eine Prophylaxe entscheiden.“

Alex Staffler, Primar der Abteilung für Neonatologie und Neugeborenenintensivstation am Krankenhaus Bozen, fügt hinzu: „Mit einer einzigen Dosis des Medikaments gegen das Respiratorische Synzytial-Virus wird die Wahrscheinlichkeit, dass Babys zur Behandlung der Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden, drastisch reduziert. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Antikörper sehr wirksam ist und gut vor schweren Krankheitsverläufen schützt.“

„Unser oberstes Ziel ist es, zu verhindern, dass Neugeborene und Säuglinge nach einer Infektion mit dem Synzytial-Virus auf unsere Abteilung oder gar auf die Intensivstation kommen“, betont Laura Battisti, Primarin der Pädiatrie am Krankenhaus Bozen. „Die Zahlen der Wintersaison 2023–2024 sprechen für sich: Fast 200 Kinder jünger als ein Jahr wurden in Folge des RS-Virus ins Krankenhaus eingeliefert. Wir müssen dafür sorgen, dass sich diese Zahlen in diesem Jahr nicht wiederholen.“

„RSV kann bei Kleinkindern zu schweren Krankheitsverläufen führen, und aus meiner Erfahrung als Neonatologe kenne ich die Folgen solcher Infektionen gut,“ erklärt auch Gesundheitslandesrat Hubert Messner.

„Ab November startet die Kampagne mit dem Antikörper Nirsevimab, der uns eine wirkungsvolle Möglichkeit bietet, präventiv einzugreifen. Das ist ein wichtiger Schritt für die Gesundheit unserer Kleinsten.“

Die Dosierung des Medikaments variiert je nach Gewicht des Kindes. Daher ist es notwendig, dass Eltern das genaue Gewicht ihres Kindes kennen, damit die entsprechende Dosis verabreicht werden kann.

Die Vormerkungen sind ab 4.11.2024 telefonisch über die Nummer 100 100 mit Vorwahl möglich. Die Verabreichung erfolgt ab dem 5. November in den Impfzentren und auch bei Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl. Weitere Informationen zum Synzytial-Virus finden Sie unter https://www.sabes.it/rsv.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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5 Kommentare auf "RSV für Neugeborene gefährlich: Startschuss der Prophylaxe"


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giftzwerg
giftzwerg
Tratscher
22 Tage 8 h

eine zusätzliche impfung ,die wieder jedes jahr erneuert werden muss?

FPI
FPI
Grünschnabel
22 Tage 7 h

Nein, eine einmalige Sache, weil es vor allem für Kinder im 1. Lebensjahr gefährlich ist. Im 2. Lebensjahr nur für Kinder mit Risikofaktoren.

FPI
FPI
Grünschnabel
21 Tage 20 h

Mein Sohn bekommt die ältere Variante (1x pro Monat!) im Moment, weil er eben besagte Risikofaktoren hat und ich bin heilfroh darüber. Er hatte im letzten Winter schon eine schwere Infektion (man weiß nicht genau, ob es damals RSV war). Wir waren kurz davor ins Krankenhaus zu starten.
Das wünsche ich keinem Baby und keinen Eltern.

rantanplan
rantanplan
Superredner
21 Tage 19 h

über mögliche nebenwirkungen wird nichts geschrieben…..bin ganz sicher kein impfgegner aber wenn man gegen alles was evtl. möglich wäre zum impfen läuft hat man ganz schön viel zu tun…🤔

thomas
thomas
Kinig
21 Tage 19 h

RSV ist auch für Alte und chronisch Kranke gefährlich

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