Verlust an Bußgeldern schlägt sich auf Kasse nieder

Rückgang bei Blitzer-Strafen: Bozen ist besorgt

Sonntag, 29. September 2024 | 15:26 Uhr

Von: luk

Bozen – In der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen ist ein deutlicher Rückgang bei Blitzer-Strafen festzustellen. Das schlägt sich auch auf die Kassen der Gemeinde durch.

Von den mehr als fünf Millionen Euro, die die Stadt Bozen im Jahr 2023 durch Verkehrsbußgelder eingenommen hat, stammt nur ein Teil von Geschwindigkeitsüberschreitungen, die durch Autovelox-Blitzer erfasst wurden. Mittlerweile tendieren diese gegen null, nachdem Verkehrsminister Matteo Salvini ein Dekret herausgebracht hat, dass diese Form der Geschwindigkeitsüberwachung erst ab Tempo 50 zulässt.

Die Stadtverwaltung ist besorgt: „Die ausbleibenden Einnahmen sind ein großer Verlust für die städtische Kasse“, betont Stadtrat Stefano Fattor. Er gibt dem Verkehrsminister Matteo Salvini die Schuld: „Seine Politik hat fast alle Geschwindigkeitskontrollen in der Stadt lahmgelegt.“

Während viele Autofahrer den Rückgang der Bußgelder als positiv bewerten, hatten die Einnahmen aus Geschwindigkeitskontrollen in den letzten zehn Jahren erheblich zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur beigetragen. „Nach dem Gesetz müssen alle Einnahmen aus diesen Bußgeldern in die Verkehrssicherheit fließen“, erklärt der Kommandant der Stadtpolizei, Fabrizio Piras. Die Gelder wurden für die Erneuerung und Modernisierung von Verkehrsschildern und -anlagen verwendet. Ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Bußgelder zur Sanierung des kommunalen Haushalts eingesetzt werden, sei falsch, fügt er hinzu.

Im nächsten Jahr wird der Stadtrat bei der Planung neuer Sicherheitsmaßnahmen deutlich weniger Mittel zur Verfügung haben. Die Stadt hatte geprüft, die innerstädtische Höchstgeschwindigkeit von 40 auf 50 km/h zu erhöhen, um das Verbot von Autovelox-Blitzern unter 50 km/h zu umgehen, das Salvini durchgesetzt hat. Doch große Hoffnungen auf Veränderungen macht man sich nicht.

Als Konsequenz werden in den kommenden Wochen 14 der 16 orangefarbenen Säulen, die für Blitzer bei 40 km/h vorgesehen waren, abgebaut und eingelagert. Die verbleibenden beiden Anlagen für 50 km/h werden vermutlich durch neue Geräte ersetzt. Gleichzeitig bereitet die Stadt laut Zeitung Alto Adige die Genehmigung für zwei feste Blitzer vor – einer soll in der Eisackuferstraße und der andere in der Galileistraße installiert werden. Diese werden auf erhöhten Positionen angebracht, gut sichtbar und deutlich ausgeschildert sein, wie es das Gesetz vorschreibt.

Derzeit erfolgt die Überwachung der Geschwindigkeit in der Stadt nur durch mobile Blitzer, die von Polizeibeamten bedient werden. Diese werden täglich für einige Stunden an wechselnden Standorten eingesetzt.

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wurde offengelegt, wie viel die Gemeinden Südtirols im Jahr 2023 durch Verkehrsbußgelder eingenommen haben. An der Spitze steht Bozen, wo die meisten Bußgelder durch Parkverstöße in den blauen Zonen verhängt wurden. Etwa 14.749 Verstöße wurden in der “ZTL” (verkehrsberuhigte Zone) erfasst, und 12.402 durch Kameras an Ampeln, die ein Durchfahren bei Rot festhalten. Nur etwas mehr als 1.000 Strafen wurden durch Blitzer verhängt.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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22 Kommentare auf "Rückgang bei Blitzer-Strafen: Bozen ist besorgt"


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genau
genau
Kinig
2 h 19 Min

Wieso besorgt?
Das ist doch ein gutes Zeichen wenn sich die Leute an die jeweiligen Geschwindigkeitsbegrenzungen halten?

ODER GEHT ES DOCH NUR UMS ABZOCKEN?????😯

Techno Guy
Techno Guy
Tratscher
2 h 7 Min

Lassen wir das Geld beim Bürger! Staat, Land und Stadt Bozen haben eh schon zuviele Steuergelder!

Fernet
Fernet
Tratscher
1 h 1 Min

“innerstädtische Höchstgeschwindigkeit von 40 auf 50 km/h erhöhen”, damit Bußgelder dann für die Sicherheit eingesetzt werden können… Blöder geht’s nimmer

RS4
RS4
Grünschnabel
1 h 34 Min

Das bestätigt das es nicht als Erziehungsmassnahme gilt die Fahrer zu strafen, sondern als Abzocke!

hundeseele
hundeseele
Universalgelehrter
1 h 2 Min

…deutlicher Rückgang bei Blitzer-Strafen festzustellen.
Das sollte eigentlich ein positives Zeichen sein,aber stattdessen denkt man-und das ist der Beweis- nur daran soviel wie möglich abzuzocken!

derRealist
derRealist
Grünschnabel
2 h 30 Min

Wenn man die gebetsmühlenartigen Beschwichtigungen anhört, dass allein um die Verkehrsicherheit geht? Nicht um die Einnahmen, was nun?

jochgeier
jochgeier
Universalgelehrter
2 h 28 Min

dann bestätigt dies also alle die behaupten dass die strafen nur abzocke sind? 🤔

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
1 h 58 Min

besorgt um die leeren kassen? das glaube ich nicht! es hat doch immer geheißen, daß es sich um sicherheitsrelevante einrichtungen handelt-böse mutmaßungen der abzocke- (auffüllen des gemeindesäckerl) wurde stets ausgeschlossen!

Brixbrix
Brixbrix
Superredner
1 h 37 Min

de orme orme gemeindepolizei , iatz kennense nimmer soffl die beasn autofohrer melchn.

sollte mon vielleicht a spendnkonto autian ??

Mico
Mico
Universalgelehrter
1 h 32 Min

Also doch abzocke am bürger…. Für volle gemeindekassen…. es hot olm geheißen…. na na.. do bleibt nix übrig.. geht alles für spesen auf….

faif
faif
Superredner
20 Min

…fongs mol un die gonzen “handy am ohr fohrer” zu filtzn und die gonzen radlfohrer/scooterfohrer de be der roaten ompel seelenruhig durchfohren…kimp geld genua zomm…ober logisch isch sell unstrengender firs personal……

krokodilstraene
2 h 51 Min

was denkt sich die Gemeinde Bozen überhaupt?
die Blitzerstrafen sollen doch nicht zur Sanierung der Gemeindekasse dienen sondern der Verkehrserziehung!!
so wurde es zumindest immer behauptet…

el_tirolos
el_tirolos
Superredner
2 h 43 Min

Also werden die Böitzer zur aufbesserung der Gemeindekassen verwendet und nicht zur Verkehrssicherheit…

Erwin
Erwin
Tratscher
2 h 36 Min

Ach so das Geld fehlt der Gemeinde!Und ich habe immer gedacht,daß es ihnen um die Sicherheit im Straßen verkehr geht!Dann gehts also doch nur ums Geld wie immmer!

gutergeist
gutergeist
Superredner
2 h 34 Min

Das heißt, dass die Verwaltung mit dem vorhandenen Budget nicht umgehen kann. Deshalb ist sie auf diese zusätzliche Einnahme, teils Bürgerabzocke, angewiesen.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 h 36 Min

Eben hota gsog, es geht la um die Kasse… des holn sie sich schun onderweitig… nur keine Sorge, nua steig hot af uamo aso stillschweigend die Müllgebühr😅

Lana77
Lana77
Universalgelehrter
1 h 31 Min

Jo wia ? Bis iats isch jo olm scheinheilig behauptet gworden dass die Einnahmen der Radarkontrollen nit schun fix für die Aufbesserung der Gemeindekasse eingeplant isch. 🤣

nok
nok
Superredner
2 h 58 Min

Keine Ahnung soll man jetzt lachen oder weinen?

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
2 h 36 Min

Arme Gemeinde, mir kommen die Tränen.😭

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 h 53 Min

Mir kannten Bozen jo a uanfoch einzäunen und als aufgegeben betrachten.

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 28 Min

Die Argumentation der Stadt Bozen ist absurd. Denn wenn, müsste sie erklären die Sicherheit auf den Strassen ist si nicht mehr gewährleistet aber dich nicht es fehle jetzt am Geld. Worum geht es dann, die Sicherheit oder das Geld?
Würden alle die Regeln einhalten würden sie ohnehin nichts verdienen.
Am Ende füttert der Bürger ganz freiwillig due Kassen. Grins

nikname
nikname
Universalgelehrter
1 h 15 Min

achso, dürfte kein Problem sein, es ging ja nie um Kasse machen, oder doch?

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