Von: luk
Leifers – Geldautomaten-Knacker scheinen in Südtirol erstmals mit einer neuen Technik zu agieren. Kein Sprengstoff, keine Explosion, kein Sachschaden und kein Alarm: Bei ihrem Coup bei der Raiffeisen-Bank in Steinmannwald konnten die Übeltäter dennoch rund 36.000 Euro erbeuten. Nun laufen die Ermittlungen der Carabinieri, die sich jedoch derzeit in Stillschweigen üben, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige am Mittwoch.
Die Bankomat-Räuber haben in der Nacht auf vergangenen Samstag im Dunkeln für rund drei Stunden “gearbeitet”. Sie waren streng darauf bedacht, keine Aufmerksamkeit zu erregen und die Nachbarn nicht zu wecken. Bilder der Überwachungskameras sind keine vorhanden. Die Bande hat die Kameras vor der Tat abgedunkelt.
Offenbar handelt es sich um Profis, die über neue technische Möglichkeiten verfügen. Wie der Reiffeisenverband mitteilt, wurden entgegen erster Meldungen im konkreten Fall keine Kundenkarten geklont und auch keinerlei Kundendaten abgegriffen. Vielmehr wurde physisch auf den Geldautomaten eingewirkt. Den Kunden ist auf ihren Konten kein Schaden entstanden, der Schaden liegt bei den Kassen.
Bemerkt wurde dieser erst, als die Täter längst über alle Berge waren. Um die rund 35.000 Euro zu beheben, benötigten die Täter jedoch drei Stunden.
Die Carabinieri von Leifers sowie die Ermittlungsabteilung der Carabinieri Bozen führen die Ermittlungen. Sie werten nun die anderen Überwachungskameras in der Gegend aus, um zumindest Hinweise auf das Fahrzeug zu bekommen, mit dem die technisch versierten Übeltäter unterwegs waren.
In den vergangenen Jahren gab es in Südtirol – wie auch in Deutschland und Österreich – mehrere Fälle von Geldautomaten-Sprengungen. Der letzte Fall dieser Art trug sich am 20. Februar 2022 in Blumau bei der dortigen Raiffeisenkasse zu. Nun scheinen die kriminellen Banden ihre Masche gewechselt zu haben.