Von: mk
Bozen – Karneval bedeutet für viele Urlaub. Weil sich in der Faschingszeit zahlreiche Touristen in Südtirol aufhalten und reger Betrieb herrscht, hat die Bozner Finanzpolizei ihre Kontrollen deutlich verstärkt. Statt Konfetti hagelte es in manchen Fällen scharfe Sanktionen. Neben Faschingskostümen, die nicht der Norm entsprachen, ging es auch um die Bekämpfung von Schwarzarbeit und Drogen.
Die Kontrollen erstreckten sich von der Landeshauptstadt und bis in die Skigebiete in der Peripherie des Landes. Auch die Verkehrsströme auf der Straße wurden unter die Lupe genommen – vor allem in Grenznähe am Brenner, am Reschenpass und in Taufers im Münstertal.
Gerade in der kleinen Vinschgauer Ortschaft haben die Beamten in mehreren Fällen den versuchten Schmuggel von Luxusgütern geahndet, die im nahegelegenen Livigno in der Schweiz gekauft wurden. Mehrere Reisende, die die Grenze überquert hatten, versuchten auf raffinierte Weise, die erworbenen Waren zu verstecken, um die Zahlung der entsprechenden Zölle zu vermeiden.
Zu den gefundenen Waren gehörten Kleidungsstücke, Accessoires, Kosmetikprodukte, aber auch Alkohol und Zigarettenstangen. Ein teurer Spaß für die Betroffenen: Insgesamt wurden Sanktionen von über 10.000 Euro verhängt.
Am Flughafen in Bozen hat die Finanzpolizei unterdessen drei ausländische Staatsbürger aufgehalten, die versuchten, italienisches Staatsgebiet mit erheblichen Geldbeträgen zu verlassen, ohne deren Besitz zu deklarieren. Unter ihnen befand sich ein Litauer, der über 12.000 Euro in bar, 25.000 russische Rubel und über 2.000 polnische Zloty mit sich führte.
Am Reschen kontrollierten die Beamte aus Schluderns einen deutschen Staatsbürger, der über zehn Gramm Marihuana gefunden wurde. In Bozen beschlagnahmten die Finanzpolizei samt Hundestaffel 140 Gramm Marihuana und 23 Gramm Haschisch. In Brixen stießen die Ermittler bei einer Hausdurchsuchung auf 44 Gramm Haschisch und 19 Gramm Marihuana.
Im Skigebiet Hochabtei griffen Brunecker Finanzpolizisten mit Unterstützung von Hundestaffeln fünf Skifahrer auf, die sieben Joints und fünf Gramm Haschisch bei sich hatten.
Bergretter der Finanzpolizei sanktionierten außerdem zahlreiche Skifahrer, die durch undiszipliniertes Verhalten auffielen. Zu den häufigsten Verstößen gehörten der fehlende Besitz der obligatorischen Haftpflichtversicherung, Tourenskifahrer auf den Pisten, aber auch das Fehlen eines Schutzhelms bei Minderjährigen. Der Betreiber einer Hütte wurde wegen des Ausschanks von Alkohol an einen Minderjährigen sanktioniert.
Vier ausländische Skilehrer, die ihre Tätigkeit ohne die beim Land zu beantragenden Genehmigung ausübten, wurden mit Geldstrafen von bis zu 2.500 Euro belegt.
Die Finanzpolizei hat außerdem 13 Arbeiter identifiziert, die ohne regulären Arbeitsvertrag beschäftigt waren und somit nicht versichert Waren und keinen Anspruch auf Sozialleistungen hatten.
In vier Fällen überstieg die Anzahl der Schwarzarbeiter um zehn Prozent die Anzahl der regulär Beschäftigten. Dies veranlasste die Finanzpolizei, zusätzlich zu den Geldstrafen eine Suspendierung der Betriebe vorzuschlagen.
Die Finanzpolizei beschlagnahmte außerdem 14.000 Faschingskostüme – darunter auch Perücken und Masken –, die in zahlreichen Geschäften zum Verkauf angeboten wurden und an die kein CE-Zeichen oder anderweitige Mindestinformationen für Verbraucher angebracht waren.
Die Hubschrauber der Finanzpolizei waren außerdem samt Technikern an zwei riskanten Rettungsaktionen für in Not geratene Tourenskifahrer beteiligt: Ein österreichischer Staatsbürger, der am 2. März auf dem Gipfel des Piz Sesvenna im Kanton Graubünden zwischen Italien und der Schweiz auf 3.200 Metern festsaß, konnte in Sicherheit werden. Dasselbe galt für einen Italiener, der am 4. März wegen Übelkeit seines Begleiters unter Schock stand. Der Mann war nicht mehr in der Lage, den Abstieg von der Sonklarspitze alleine fortzusetzen und musste auf 3.500 Metern Höhe gerettet werden.
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