Von: luk
Matrei – „Bei jenen zwei Schafen und zwei Lämmern, die am 10. und 11. Oktober auf der Heimweide eines Bergbauernbetriebs in Matrei in Osttirol tot aufgefunden wurden, wurde die DNA eines Wolfes nachgewiesen“, erklärt Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer. Das hat die DNA-Analyse der vom Amtstierarzt im Zuge der Rissbegutachtungen entnommenen Tupferproben am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ergeben.
Bei dem am 4.Oktober in Außervillgraten untersuchten Schaf wurde die DNA eines Fuchses nachgewiesen. „Aufgrund des Rissbildes, das auf einen großen Beutegreifer oder Caniden hingewiesen hat, ist in diesem Fall von einer Nachnutzung durch einen Fuchs auszugehen. Die Frage, welchem Verursacher der Riss zuzuordnen ist, bleibt in diesem Fall offen“, so Janovsky. Die betroffenen Tierhalter in Matrei und in Außervillgraten erhalten aufgrund der DNA-Analysen und der fachlichen Einschätzung jedenfalls eine Entschädigungszahlung für die toten Tiere. „Seit den Vorfällen in Matrei wurden der Bezirkshauptmannschaft Lienz keine weiteren Vorkommnisse oder konkrete Hinweise auf einen großen Beutegreifer mehr gemeldet“, führt Bezirkshauptfrau Olga Reisner aus.
Die Risse in Matrei sind einem Wolf aus der italienischen Quellpopulation zuzuordnen. „Ob es Übereinstimmungen mit einem andernorts nachgewiesenen Individuum gibt, können wir derzeit nicht sagen. Hier werden noch weitere Untersuchungen durchgeführt“, so Janovsky. Auch die Frage, wo sich der Wolf derzeit aufhalte, könne nicht beantwortet werden. Die Empfehlung des Landes an die Tierhalter des Iseltales und der Seitentäler bleibt aufrecht: Tierhalter deren Tiere sich noch auf den Weiden befinden, werden aufgefordert, verstärkt nach ihren Tieren zu schauen und insbesondere Schafe, Ziegen und Jungtieren am Abend in den Stall zu bringen.
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