Von: Ivd
Bozen – In Bozen eskalieren die Spannungen an mehreren Schulen: Schlägereien zwischen Jugendlichen scheinen immer häufiger zur traurigen Realität zu gehören. Besonders betroffen ist die „Cesare Battisti“-Schule in der Cadornastraße, wo es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen nach Unterrichtsschluss kommt. Die Situation hat sich derart verschärft, dass die Polizei regelmäßig vor Ort Präsenz zeigt, um potenzielle Gewaltausbrüche zu verhindern.
Gewaltbereite Gruppen und soziale Netzwerke
Zuletzt war dies am Dienstag auf den nahegelegenen Talferwiesen der Fall: Augenzeugen zufolge standen sich zwei größere Gruppen von Schülern gegenüber. Auch Jugendliche von anderen Schulen sollen durch die sozialen Netzwerke hinzugezogen worden sein, um an der Auseinandersetzung teilzunehmen. Zwar gab es glücklicherweise keine schwerwiegenden Verletzungen, doch die Tatsache, dass solche Vorfälle immer wieder vorkommen, beunruhigt Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen.
Schlägereien werden zur Routine
Ähnlich erschreckende Szenen spielten sich auch am Mittwochmorgen an der Berufsschule „Luigi Einaudi“ ab. Noch bevor die Schüler die Klassenräume betreten konnten, brach eine Auseinandersetzung aus, die sich wegen einer Lappalie entzündete. Binnen Sekunden formte sich ein Kreis von Mitschülern, die die Streithähne anfeuerten, bis die Lehrer einschritten und das Schlimmste verhinderten. Auch hier blieb es bei kleineren Verletzungen, doch der Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Serie von Schulgewalt ein.
Eskalation der Gewalt: Messer und Waffen im Spiel
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass einige Schüler immer häufiger mit Messern oder anderen Waffen prahlen. Es scheint, als wollten sie ihre Macht in den Konflikten durch den Einsatz von Waffen unterstreichen. Bereits im März dieses Jahres beschlagnahmte die Polizei bei einer Razzia nach einer Schlägerei in der Nähe des Bozner Museions mehrere Messer, einen Schraubenzieher und eine Sturmhaube.
Drohungen und Verabredungen zur Gewalt
Die Eskalation der Gewalt beginnt häufig bereits innerhalb der Schulgebäude. Schüler liefern sich in den Pausen hitzige Wortgefechte und beleidigen sich gegenseitig. Diese verbalen Auseinandersetzungen enden nicht selten mit einer Verabredung, die Streitigkeiten nach dem Unterricht vor den Toren der Schule „zu klären“. Solche Treffen führen oft zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Handlungsbedarf bei Behörden und Schulen
Obwohl die Polizei versucht, die Lage durch regelmäßige Einsätze unter Kontrolle zu halten, stellt sich die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen. Die zunehmende Häufigkeit und die Eskalation der Gewalt lässt vermuten, dass hinter den Schlägereien nicht nur jugendliche Revierkämpfe stecken, sondern laut der Zeitung Alto Adige möglicherweise auch andere Motive wie Drogenhandel eine Rolle spielen.
Die Situation in Bozen verlangt nach nachhaltigen Lösungen, um Gewalt an Schulen langfristig zu verhindern und die Sicherheit von Schülern und Lehrern zu gewährleisten. Klar ist: Das bloße Aufgebot an Polizeikräften kann keine dauerhafte Antwort auf die Herausforderungen sein, die das Phänomen der Jugendgewalt in der Stadt darstellt.
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