Von: mk
Bozen – 4.200 Haushalte stromlos, die Staatsstraße bei Gossensaß wieder offen, 55 Straßen gesperrt – so hat sich die Situation heute um 18.00 Uhr im Landeslagezentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz in Bozen dargestellt.
Im Laufe des Nachmittags sind keine größeren Ereignisse vorgefallen, fasste der Leiter des Stabes im Landeslagezentrum Andrea Lazzarotto bei der letzten Lagebesprechung des heutigen Tages um 18.00 Uhr zusammen.
Bei der Einheitlichen Notrufnummer 112 gingen seit heute Mitternacht 448 Anrufe ein, die an die zuständigen Einsatzzentralen weitergeleitet wurden. Die Landesnotrufzentrale vermeldet seit Mitternacht 112 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren, 118 medizinische Einsätze und 17 Einsätze der Bergrettung.
Berufsfeuerwehr bringt Trinkwasser
Wie berichtet, waren heute 2000 Personen in der Gemeinde Laas im Vinschgau nach der Beschädigung einer Leitung ohne Trinkwasser. In der Zwischenzeit wurde eine provisorische Lösung umgesetzt: Die Berufsfeuerwehr hat am Nachmittag mit einem Lastkraftwagen einen Trinkwassertank mit 11.000 Litern von Laas nach Tschengls gebracht und dort mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Tschengls eine Pumpstrecke von 700 Metern verlegt; damit wird das Wasser zum Hochwasserbehälter befördert, der Tschengls und Eyrs nun mit Trinkwasser versorgt.
4200 Haushalte noch ohne Strom
Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat Tall in der Gemeinde Schenna, Laurein und Proveis mit Notstromaggregaten versorgt. 4200 Haushalte sind derzeit noch ohne Stromversorgung.
Landesstraßendienst weiterhin im Dauereinsatz
Der Landesstraßendienst war und ist immer noch im Dauereinsatz, die Straßenwärter sind dabei, die Straßen zu verbreitern und Aufräumarbeiten durchzuführen, berichtet Abteilungsdirektor Philipp Sicher. Aufgrund der Schneemenge und der umgestürzten Bäume, Murenabgänge und Lawinenabgänge gestalten sich die Arbeiten relativ schwierig.
55 Straßen sind noch gesperrt
Die Staatsstraße bei Gossensaß wurde wieder geöffnet und ist in beiden Richtungen befahrbar. Derzeit sind noch 55 Straßen gesperrt, berichtet die Landesverkehrsmeldezentrale. Unter anderem sind noch die Staatsstraßen ins Sarntal (Umleitung über Ritten) und ins Gadertal (Umeitung über Furkelpass) gesperrt.
Eisenbahnverkehr noch größtenteils beeinträchtigt
Die Vinschgerbahn fährt inzwischen wieder. Die Linie Bozen-Meran ist ab Sigmundskron offen. Die Brennerbahnlinie bleibt wegen der gestrigen Mure beim Virgl in Bozen gesperrt. Die Pustertalbahn steht ebenfalls still. Es wurden Schienenersatzverkehrsdienste mit Bussen eingerichtet.
Morgen weitere Niederschläge, Lawinengefahr bleibt hoch
Mit einer südöstlichen Anströmung gelangen sehr feuchte Luftmassen nach Südtirol, heißt es von den Meteorologen im Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz: Morgen (Dienstag, 8. Dezember) regnet oder schneit es anfangs nur gebietsweise, im Tagesverlauf breiten sich die Niederschläge auf das ganze Land aus. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 300 und 800 Höhenmeter. Die Temperaturen liegen um den oder knapp über dem Gefrierpunkt. Am übermorgigen Mittwoch wird es föhnig, die Niederschläge klingen allmählich ab. Donnerstag und Freitag sind laut Wetterprognose trocken und recht sonnig. Die Lawinengefahr bleibt mit der vorletzten Stufe der fünfteiligen Skala in den größten Teilen Südtirols hoch.
Informationen zu Verkehr, Mobilität, Wetter, Lawinen
Informationen zur Verkehrssituation gibt’s laufend aktualisiert auf der Seite der Landesverkehrsmeldezentrale und auf www.suedtirolmobil.info, zur Wetterlage auf wetter.provinz.bz.it und zum Zivilschutzstatus auf www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/.
Der Lawinenreport wird täglich um 17 Uhr mit der Prognose für den Folgetag veröffentlicht: wetter.provinz.bz.it/lawinen.asp