Von: mk
Bozen – Eine Entspannung der Lage in ganz Südtirol zeichnet sich nach den Unwettern ab. Dies war zumindest der Grundtenor bei der Lagebesprechung heute um 18.00 Uhr. Die Brennerbahnlinie geht zwischen Bozen-Brenner auf.
Die Lage stellt sich insgesamt ziemlich ruhig dar, fasst der Leiter des Stabes im Landeslagezentrum der Agentur für Bevölkerungsschutz Andrea Lazzarotto zusammen. Im Laufe des Tages waren die Niederschläge gering, gegen Abend haben sie gänzlich aufgehört; für morgen wird kein Niederschlag erwartet. Waren am Nachmittag noch 2500 Haushalte ohne Stromversorgung, so ist deren Anzahl gegen Abend gesunken. Die Anzahl der Schadenslawinen in diesen Tagen beträgt bis heute 37. Die Lawinengefahr wird in ganz Südtirol als “erheblich” mit der Stufe 3 eingestuft.
Die Landesnotrufzentrale verzeichnet seit Mitternacht 150 medizinische Einsätze, 75 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren sowie 5 Einsätze der Bergrettung.
Landesstraßendienst: Entspannung in Sicht
Auch beim Landesstraßendienst zeichnet sich langsam eine Entspannung der Situation ab, berichtet Abteilungsdirektor Philipp Sicher. 480 Straßenwärter waren in den vergangenen Tagen mit 220 Fahrzeuge rund um die Uhr im Einsatz.
Freiwillige Feuerwehren bei insgesamt 2000 Einsätzen
Von Mitternacht bis zum Abend waren heute 45 Freiwillige Feuerwehren mit 500 Feuerwehrleuten im Einsatz. Insgesamt wurden in den vergangenen Tagen landesweit rund 7800 Feuerwehrleute von 250 Freiwilligen Feuerwehren – und damit rund 80 Prozent der 306 Freiwilligen Feuerwehren in Südtirol – zu rund 2000 Einsätzen gerufen, berichtet der Landesfeuerwehrverband.
Brennerbahnlinie Bozen-Brenner rollt um 20.00 Uhr wieder an
Die Brennerbahnlinie nimmt heute Abend um 20.00 Uhr auf der Strecke zwischen Bozen und Brenner ihren Betrieb mit reduziertem Fahrplan wieder auf. Der Abschnitt zwischen Bozen und Branzoll und zwischen Bozen und Sigmundskron auf der Linie Bozen-Meran wird voraussichtlich morgen (10. Dezember) geöffnet. Die Pustertalbahn steht derzeit noch still, sie wird auf der Strecke zwischen Franzensfeste und Bruneck voraussichtlich wieder ab Montag (14. Dezember) fahren. Es wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Straße ins Sarntal offen, Straße ins Gadertal bleibt gesperrt
Die Mendelpassstraße konnte heute wieder geöffnet werden. Aufgrund von drei Hangrutschungen heute Vormittag in der Nähe der Gemeinde Percha wird die Pustertaler Staatsstraße dort in den kommenden Tagen nur einspurig befahrbar sein. Die Sarntaler Staatsstraße zwischen Bozen und Halbweg wurde heute früh wieder einspurig für den Verkehr geöffnet. Die Gadertaler Staatsstraße ist zwischen Montal und Zwischenwasser weiterhin gesperrt, das Gadertal bleibt über den Furkelpass erreichbar.
Informationen zu Verkehr, Mobilität, Wetter, Lawinen
Informationen zur Verkehrssituation, zu Straßensperren und den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt’s laufend aktualisiert auf der Seite der Landesverkehrsmeldezentrale und auf www.suedtirolmobil.info, zur Wetterlage auf wetter.provinz.bz.it und zum Zivilschutzstatus auf www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/.
Der Lawinenreport wird täglich um 17.00 Uhr mit der Prognose für den Folgetag veröffentlicht: wetter.provinz.bz.it/lawinen.asp