Fackelumzug geplant

Schock in Bozen nach Vergewaltigung einer 14-Jährigen

Montag, 28. Oktober 2024 | 09:03 Uhr
Update

Von: mk

Bozen – Die Stadt Bozen steht unter Schock: Die Nachricht, dass eine 14-Jährige von einem 40-jährigen Pakistaner mutmaßlich vergewaltigt worden ist, hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Wie berichtet, habe sich der Unbekannte der Jugendlichen an einer Bushaltestelle genähert.

Der Vorfall hat sich am vergangenen Freitag ereignet. Zunächst soll der Mann um eine Wegbeschreibung gefragt haben. Anschließend startete er Annäherungsversuche. Als das Mädchen zu gehen versuchte, blieb der Mann hartnäckig und verhinderte ihr Davoneilen. Darauf zog er sie hinter einen Busch, wo er sich an ihr verging.

Erst nach einer Viertelstunde gelang dem Mädchen die Flucht. Sie sprach eiligst einen Passanten an, welcher wiederum unter der Notrufnummer die Polizei anrief, nachdem die Jugendliche unter Tränen auf ihn zugekommen war.

Mehrere Polizeistreifen und ein Rettungswagen sind eingetroffen. Die 14-Jährige wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Dank der Aussage von Zeugen, die den Mann flüchten sahen, konnte der mutmaßliche Täter innerhalb weniger Minuten aufgegriffen werden. Der 40-Jährige war gerade dabei, in einen Stadtbus in Richtung Zentrum einzusteigen.

Auf der Quästur erfolgte die Identifizierung. Demnach war der 40-Jährige bereits in der Vergangenheit wegen eines einschlägigen Vergehens angezeigt worden. Der Vorfall liegt mehrere Jahre zurück.

Unterdessen hat auch Verkehrsminister Matteo Salvini eine Polemik vom Zaun gebrochen. „Schauen wir, ob es wieder einen Richter gibt, der Italien dazu zwingt, diese ausländische ‚Ressource’ in Italien zu behalten“, schrieb der Minister auf Instagram.

Der 40-Jährige soll über eine Aufenthaltsgenehmigung verfügen und stets regulär im Gastgewerbe gearbeitet haben. Seinen Wohnsitz hat er in Verona. Erst seit Kurzem ist er nach Bozen bei einem Bekannten eingezogen, um in Südtirols Landeshauptstadt in einem Restaurant zu arbeiten.

Der Untersuchungsrichter hat am Samstag die Untersuchungshaft bestätigt – aufgrund der Gefahr der Tatwiederholung. In Bozen und vor allem im Stadtviertel Kaiserau hat die Nachricht der Vergewaltigung der Minderjährigen für großen Aufruhr gesorgt. Einige wollten als Zeichen der Solidarität für die Jugendliche einen Fackelumzug organisieren.

Kaiserau ist ein relativ junges Viertel in Bozen. Moderne Mehrfamilienhäuser stehen im Zusammenfluss von Etsch und Eisack gleich neben mehreren Apfelwiesen. Obwohl das Viertel Modellcharakter haben sollte, ist es dort auch immer wieder zu sozialen Spannungen gekommen, unter anderem wegen sogenannter „Babygangs“ oder aufgrund von Drogenhandel.

Zu der Vergewaltigung soll es gegen 19.30 Uhr gekommen sein. Die 14-Jährige war gerade auf dem Weg nach Hause. Offenbar hat sie gleich verstanden, dass die Frage nach dem Weg vonseiten des 40-Jährigen nur ein Vorwand war. Die Jugendliche hatte keine Chance, sich gegen den erwachsenen Mann zur Wehr zu setzen. Sie steht nun unter psychologischer Betreuung, um das traumatische Erlebnis zu verarbeiten.

Bezirk: Bozen