Von: APA/dpa/Reuters
Der mutmaßliche Täter des Angriffs auf eine schwedische Schule war schon tot, als die Polizei ihn gefunden hat. Das teilten die Ermittler bei einer Pressekonferenz mit. Als die Polizeikräfte am Tatort ankamen, hörten sie Schüsse, wie Roberto Eid Forest, Leiter der Polizei in Örebro, sagte. Bei einer anschließenden Durchsuchung des Gebäudes wurde der mutmaßliche Schütze dann tot aufgefunden, erklärte der Polizeichef.
Medienberichte, denen zufolge sich der mutmaßliche Täter selbst das Leben nahm, konnte Eid Forest nicht bestätigen. Er fügte hinzu, dass weiterhin nicht alle der elf Todesopfer identifiziert seien.
Verletzte in stabilem Zustand
Die tödlichen Schüsse waren am Dienstag am Campus Risbergska in Örebro abgefeuert worden, einem Bildungszentrum für Erwachsene. Schwedens Justizminister Gunnar Strömmer nannte die Tat “die schlimmste Massenschießerei”, die es je in Schweden gegeben habe. Vieles in dem Fall ist weiter unklar – etwa das Tatmotiv. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter alleine vorging und es sich nicht um einen Terrorakt handelte. Der mutmaßliche Täter war demnach ein Mann, der der Polizei zuvor nicht bekannt war. Er habe keine Verbindung zu einer Bande gehabt, sagte Eid Forest.
Sechs Verletzte befanden sich am Mittwoch weiterhin im Krankenhaus, sagte Jonas Claesson, Direktor für das Gesundheitswesen in der Region, bei der Pressekonferenz. Fünf von ihnen hatten lebensbedrohliche Schusswunden, als sie eingeliefert wurden. Der Zustand der Patienten sei nun stabil, sagte Claesson, auch wenn sich zwei von ihnen weiterhin auf der Intensivstation befinden.
Polizei gegen Falschmeldungen in sozialen Medien
Die schwedische Polizei warnte am Mittwoch vor Falschmeldungen in den sozialen Medien im Zusammenhang mit der Schießerei in der Schule. “Wir möchten klarstellen, dass es auf der Grundlage der derzeitigen Ermittlungs- und Geheimdienstinformationen keine Informationen gibt, die darauf hindeuten, dass der Täter aus ideologischen Motiven gehandelt hat”, teilte die Polizei am Mittwoch auf ihrer Website mit. Man gehe davon aus, dass der Täter allein gehandelt habe.
Schweden hat seit längerem mit einer Welle von Schießereien und Bombenanschlägen zu kämpfen. Ursache waren häufiger Machtkämpfe krimineller Banden. Nach Angaben des schwedischen Nationalen Rates für Verbrechensbekämpfung wurden zwischen 2010 und 2022 bei sieben tödlichen Gewalttaten an Schulen zehn Menschen getötet.
Fahnen in Stockholm auf halbmast
Am Mittwoch wurden in der schwedischen Hauptstadt Stockholm die Fahnen am Parlamentsgebäude sowie am königlichen Schloss auf halbmast gesetzt. Das teilte der Ministerpräsident Ulf Kristersson auf X mit. Er rief die Schweden dazu auf, sich an der Trauerbeflaggung zu beteiligen. Der Rundfunksender SVT berichtete, dass die Erwachsenen-Schule Campus Risbergska für den Rest der Woche geschlossen bleiben wird.
Kristersson und Justizminister Strömmer wurden am Mittwochnachmittag in Örebro, rund 200 Kilometer westlich von Stockholm gelegen, erwartet, meldete die Nachrichtenagentur TT. Der schwedische Hof teilte mit, dass das Königspaar ebenfalls nach Örebro reisen werde. Dort werden König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia demnach unter anderem an einem Gedenkgottesdienst teilnehmen.
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