Von: mk
Bozen – Weil sie sich während ihrer Schwangerschaft an einem Bissen verschluckt hat, ist die 28-jährige Maia Croitoru aus Moldawien im Krankenhaus in Trient verstorben, nachdem es bereits ihr Kind nicht geschafft hat. Die Frau schwebte bereits seit Anfang Juni in Lebensgefahr. Wird ein Fremdkörper versehentlich verschluckt, ist immer eine schnelle Reaktion der Anwesenden erforderlich. Bei schwangeren Frauen bedarf er allerdings besonderer Maßnahmen, wie der Meraner Kinderarzt Dr. Burkhard Wermter erklärt.
Wenn ein Kind etwas verschluckt, z. B. einen Knopf, und hustet und schreit, wie sollte man da reagieren? Grundsätzlich sei Husten die beste Reaktion, um die Atemwege zu befreien, erklärt Wermter. Leichte Schläge mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter können diesen Reflex unterstützen.
Falls das Kind oder die erwachsene Person nicht mehr atmet, muss noch vor Ankunft der Rettungskräfte reagiert werden, die zuvor über den Notruf verständigt wurden. Es stehen nur wenige Minuten zur Verfügung, um das Leben ohne bleibende neurologische Schäden zu retten.
Während bei Kindern ab dem ersten Lebensjahr und bei Erwachsenen der sogenannte Heimlich-Handgriff Abhilfe schafft, ist dies bei schwangeren Frauen nicht möglich.
Beim Heimlich-Handgriff steht der Ersthelfer hinter dem Patienten und platziert eine geballte Faust zwischen Brustbein und Bauchnabel, während die andere Hand die Faust von vorne umfasst. Mit beiden Armen wird die Faust zum Bauch hin und nach oben gezogen. Durch diese tiefe und kräftige Oberbauchkompression, die ständig durchzuführen ist, wird ein Unterdruck erzeugt, der einen Hustenreflex auslöst.
Optional kann mit fünf Rückenschlägen zwischen den Schulterblättern im Wechsel mit fünf Oberbauchkompressionen begonnen werden – ohne dass dazwischen allzu viel Zeit verloren wird.
Da der Heimlich-Handgriff innere Organe schwere beschädigen kann, ist eine sofortige ärztliche Untersuchung unumgänglich.
Bei Schwangeren darf der Heimlich-Handgriff hingegen auf keinen Fall angewandt werden. Stattdessen positioniert man die Hand höher auf das Brustbein.
Falls die Schwangere liegt, kann der Ersthelfer auch Herzdruckmassage anwenden – allerdings langsamer als bei einer Wiederbelebung. Je nachdem, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist, kann die Frau auch aufgesetzt werden, um ihr Rückenschläge zwischen den Schulterblättern zu verabreichen.
Zur Vertiefung der Handlungsabläufe werden intensive Kurse durch Rettungsorganisationen oder sonstige Bildungseinrichtungen empfohlen.