Von: luk
Bozen – Ab dem 1. November treten in Südtirol verschärfte Regelungen für Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in Kraft. Die Strafen für das Fahren ohne gültiges Ticket werden drastisch erhöht: Das Bußgeld wird von derzeit 30 Euro auf 90 Euro angehoben. Diese Maßnahme wurde im Juli beschlossen und betrifft nicht nur Schwarzfahrer, sondern auch diejenigen, die gefälschte Fahrscheine oder Fahrschein-Abos anderer Personen verwenden. In diesen Fällen steigt die Strafe von 50 auf 120 Euro, berichtet die Zeitung Alto Adige.
Daniel Alfreider, der Landesrat für Mobilität, betonte die Notwendigkeit, die Regeln im öffentlichen Verkehr einzuhalten: „Wer Busse und Züge nutzt, muss sich an die Vorschriften halten, insbesondere was den Ticketkauf angeht.“ Die Erhöhung der Bußgelder sei nicht nur eine reine Strafmaßnahme, wie Martin Vallazza, Leiter der Abteilung Infrastruktur und Mobilität, klarstellt: „Wir wollen vor allem sensibilisieren und eine korrekte Nutzung des öffentlichen Verkehrs fördern.“ Geplant ist eine Informationskampagne, die auf die neuen Regeln aufmerksam machen und sowohl die Sicherheit des Fahrpersonals als auch der Fahrgäste schützen soll.
Warum die Verdreifachung des Bußgeldes? Laut Vallazza reichte eine Verdopplung der Strafe auf 60 Euro nicht aus, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. „Viele berechnen das Risiko und entscheiden sich trotz potenzieller Strafe, das Ticket zu umgehen. Bei 90 Euro überlegt man es sich jedoch zweimal, bevor man ohne Fahrschein einsteigt.“
Neben Schwarzfahren wird auch Sachbeschädigung stärker geahndet. Die Strafen für das Beschädigen von Fahrzeugen, Haltestellen oder Bahnhöfen reichen künftig von 100 bis 600 Euro, zusätzlich zu den Kosten für die Beseitigung der verursachten Schäden.
Im Februar wurden bei rund 18.000 Kontrollen 120 Bußgelder ausgestellt – hauptsächlich in städtischen Gebieten, da dort die Passagiere durch mehrere Türen zu- und aussteigen, was Kontrollen erschwert. Auf Überlandlinien, bei denen Fahrgäste direkt am Fahrer vorbei müssen, sind die Zahlen geringer.
Außerdem: „Das Problem mit defekten Entwertungsgeräten gehört der Vergangenheit an“, versichert Alfreider, und fordert die Fahrgäste auf, keine Ausreden mehr zu suchen.
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