Von: luk
Bozen – Wegen häuslicher Gewalt und Stalkings steht ein 50-jähriger Südtiroler aus einer wohlhabenden Familie vor Gericht.
Nach der ersten Gerichtsverhandlung hat er Medienberichten zufolge das Bild eines blutüberströmten Jesus auf Facebook gepostet. Die Botschaft: Er sieht sich als Opfer der Justiz.
Doch die Vorwürfe wiegen schwer. Er soll seiner Lebensgefährtin über Jahre das Leben zur Hölle gemacht haben. Gestern wurden die Ereignisse von 2011 weg vor Gericht rekonstruiert.
Die Frau, die sich als Nebenklägerin eingelassen hat, verlangt nun nach Gerechtigkeit.
Mit ihrem Rechtsbeistand Giancarlo Massari gab sie an, mehrfach Opfer von brutalen Gewaltepisoden ihres Lebenspartners geworden zu sein. Bei einigen Vorfällen habe sie sogar nach der Gewalteinwirkung das Bewusstsein verloren, auch sei es vorgekommen, dass sie sich ins Krankenhaus begeben musste, weil sie drohte, den Erstickungstod zu sterben. Laut den Anschuldigungen hat sie ihr Partner so stark am Hals gewürgt.
Als sie sich schließlich 2015 zur Trennung durchringen konnte, habe sie ihr Ex-Freund über Facebook bedroht. Der Staatsanwaltschaft liegt entsprechendes Beweismaterial vor.
Bis dahin war die Frau bemüht, ihre Verletzungen zu kaschieren und die Ereignisse nicht nach außen zu tragen. Erweisen sich die Vorwürfe als richtig, muss die Frau eine wahre Hölle durchlebt haben.
Beim Prozessauftakt am Dienstag stellte sich auch heraus, dass sie nach einigen Monaten Beziehung mit dem Angeklagten dessen gewalttätiges Gemüt nach und nach bemerkt haben will.