Von: mk
Bozen – Silke Larcher ist Ärztin auf der von Primar Stefano Parduzzi geführten Abteilung Orthopädie und Traumatologie des Landeskrankenhauses Bozen. Larchers Fachgebiet ist die Handchirurgie. Gemeinsam mit dem ärztlichen Leiter der Plastischen Chirurgie des Krankenhauses Brixen, Lorenz Larcher, war sie Organisatorin des Symposiums, bei dem gestern eine Operation auf dem großen Bildschirm des Kongresssaals des Landeskrankenhauses Bozen live mitverfolgt werden konnte. Der Live-Eingriff wurde vom renommierten österreichischen Unfallchirurg Heinz K. Bürger durchgeführt.
Die sechsstündige Handoperation wurde an einem 30-jährigen italienischen Staatsbürger vorgenommen, der eigens dafür aus Skandinavien eingeflogen worden war, wo er als angesehener Wissenschaftler tätig ist. Der Patient litt unter einer fortgeschrittenen Nekrose des Mondbeins am linken Handgelenk (Mb Kienböck), die starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachte.
Beim Eingriff wurde der abgestorbene Teil des Mondbeins entfernt und mit einem osteochondralem Knochen vom lateralen Oberschenkelkondyl ersetzt. Diese Verfahrenstechnik wurde das erste Mal in Italien durchgeführt, – das Besondere bei dieser Operation war, dass der Knochen mit Knorpelgewebe und der dazugehörigen Arterie und Venen am Knie entnommen und im Bereich des resezierten Mondbeins eingesetzt wurden. Die Arterie wurde dann mit der Arteria Radialis, sowie auch die Venen, am Handgelenk End-zu-End vernäht. Damit wurde die Durchblutung des Mondbeins wiederhergestellt. Nach einer zwölfwöchigen Ruhigstellung kann der Patient nach dieser gut verlaufenden Operation wieder schmerzfrei ins Berufsleben zurückkehren.