Von: mk
Meran – „Meran gehört uns“ – diesen Satz haben wohl jene Randalierer auf eine Tafel geschrieben, während sie die Segantini-Mittelschule in Meran zum zweiten Mal geflutet haben. Der Satz im dritten Stockwerk des Gebäudes ist auch Ausgangspunkt der Ermittlungen.
Wie berichtet, sind unbekannte Täter in das Gebäude eingedrungen und haben einen Wasserhydranten geöffnet – zweimal innerhalb von zwei Wochen. Der letzte Vorfall hat sich Anfang April ereignet.
Im selben Zeitraum ist es in Meran zu weiteren Vorfällen von Vandalismus gekommen. So wurden etwa die Scheiben von Autobussen eingeschlagen.
Die Jugendstaatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung in die Wege, um die Urheber auszuforschen. Mehrere Personen wurden bereits einvernommen.
Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, verengt sich der Kreis der Verdächtigen. Im Mittelpunkt sollen rund 15 Jugendliche stehen. Anklage wurde allerdings noch keine erhoben.
Die Betroffenen sind allesamt minderjährig. Einige von ihnen sollen bereits aktenkundig sein – aufgrund von Vorfällen von Vandalismus in schulischen Einrichtungen oder wegen Schäden an anderen Gebäuden. In manchen Fällen geht es auch um Übergriffe auf Passanten.
Eltern der rund 300 Mittelschüler veranstalten hingegen am 20. April eine Kundgebung. Auch die Stadtverwaltung ist eingeladen. Beginn ist um 18.00 Uhr beim Gebäude der Segantini-Mittelschule. Der Unterricht für die Mittelschüler findet in der Zwischenzeit in der nahegelegenen Grundschule statt – zum Teil vormittags und zum Teil am Nachmittag.
Dass im laufenden Schuljahr die Mittelschüler der Segantini-Schule in ihre eigentlichen Klassen zurückkehren dürfen, gilt als eher unwahrscheinlich. Der verursachte Schaden wird derzeit auf rund 500.000 Euro geschätzt.
Die Meraner Stadtverwaltung will in den kommenden Wochen einen Arbeitstisch ins Leben rufen, der sich mit der Situation von Jugendlichen in der Stadt befasst.