Von: luk
Sterzing – In Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem tragischen Seilbahnunglück am Mottarone, bei dem 14 Menschen ihr Leben verloren, sind die Carabinieri heute im Sitz der Firma Leitner in Sterzing vorstellig geworden. Das Unternehmen, das für die Wartung der Seilbahnanlage zuständig war, dementierte dabei, dass es sich um eine Durchsuchung gehandelt habe. “Es war keine Durchsuchung, sondern eine Übergabe von der angeforderten Dokumentation”, betonte ein Firmensprecher am Mittwoch. Bekanntlich war der Südtiroler Seilbahnbauer für die regelmäßige Wartung der Anlage verantwortlich.
Im Ermittlungsregister steht auch Enrico Perocchio, der für die Sterzinger Firma tätig ist. Der Ingenieur ist in seiner Rolle als technischer Direktor für die Seilbahn am Lago Maggiore ins Visier der Staatsanwaltschaft gerückt. Diese Tätigkeit übte er neben seiner Anstellung bei Leitner in Sterzing freiberuflich aus.
Die Firma Leitner betont laut Alto Adige online in einer Aussendung, dass man heute den Ermittlern sämtliche Akten zur Anlage von Stresa ausgehändigt habe. “Heute Vormittag haben wir den Ermittlern alle in unserem Besitz befindlichen Unterlagen zur 1970 von der Gesellschaft Piemonte Funivie gebauten Seilbahn Stresa-Mottarone zur Verfügung gestellt. Unser Unternehmen hat vom ersten Tag an volle Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Justiz bei Ermittlungen gezeigt. Dies mit dem festen Bewusstsein, alle Kontrollen und alle Wartungsarbeiten ordentlich durchgeführt zu haben, die vertraglich und gesetzlich vorgeschrieben sind”, hieß es in einer Presseaussendung.
Das tödliche Seilbahnunglück am Lago Maggiore ist offenbar durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems verursacht worden. Bei dem Unglück starben Familien, junge Paare und zwei Kinder. Der Zustand des einzigen Überlebenden, ein fünfjähriger Bub, hat sich inzwischen verbessert. Er konnte vergangene Woche das Turiner Krankenhaus verlassen, in das er nach dem Unglück eingeliefert worden war.
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