Angehörige von Matilde Lorenzi in Trauer - zahlreiche Besucher bei Beerdigung

„Seit Montag fehlt mir die Luft zum Atmen“

Donnerstag, 31. Oktober 2024 | 11:28 Uhr

Von: mk

Giaveno – Eine große Menschenmenge hat sich vor der Kirche San Lorenzo in Giaveno bei Turin versammelt, um von Matilde Lorenzi Abschied zu nehmen. Die junge Skiläuferin galt vielversprechendes Nachwuchstalent im italienischen Skirennsport und verstarb im Alter von nur 19 Jahren bei einem Trainingsunfall im Schnalstal in Südtirol.

Auch die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. In der ersten Reihe saß Matildes Großmutter mütterlicherseits, Rosina. “Der Herr hat uns ein Wunder genommen”, sagte sie unter Tränen. Verwandte, Bekannte und Freunde, aber auch Menschen, die vom Unglück gehört hatten kamen, um der jungen Athletin die letzte Ehre zu erweisen.

Anwesend waren auch der Sportminister Andrea Abodi, die Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Isabella Rauti, der stellvertretende Generalstabschef der italienischen Armee, Salvatore Camporeale sowie der Kommandant der Alpini-Truppen Michele Risi. Matilde war als professionelle Sportlerin Mitglied der italienischen Armee. Auf einem Kissen neben dem Sarg lag ihr Alpini-Hut.

Die Mutter, der Vater, die Geschwister und der Freund der 19-Jährigen umarmten sich weinend vor dem Sarg, auf dem ein Kissen mit roten und weißen Rosen lag, bevor er in die Kirche getragen wurde. Viele junge Menschen waren anwesend, viele trugen die Trainingsanzüge ihrer Sportvereine sowie eine Armbinde mit Matildes Namen.

Die Trauerfeier wurde von Monsignore Alessandro Giraudo, Weihbischof von Turin, geleitet. In der Stadt mit rund 17.000 Einwohnern war ein offizieller Trauertag ausgerufen worden.

Matildes Schwester Lucrezia las während der Zeremonie einen Brief vor: “Ich habe seit Montag das Gefühl, mit fehlt die Luft zum Atmen. Ich bin sicher, dass du mich bei meinen Entscheidungen führen wirst. Ich bin unendlich dankbar, dich als Schwester gehabt zu haben. Gute letzte Abfahrt, Matildina.”

Matildes Mutter Elena wandte sich in ihrer Trauerrede an ihre Tochter: ” Am 15. November 2004 wolltest du schnell auf die Welt kommen und jetzt hast du dich entschieden, schnell wieder zu gehen. Ich möchte dir nur danken, denn mein Mann und ich hatten das Glück, von dir als Eltern ausgewählt worden zu sein.”

Ihr Vater Adolfo sprach unterdessen erneut das Projekt zur Verbesserung der Sicherheit auf den Pisten an, das er nach dem tödlichen Unfall seiner ins Leben gerufen hatte. “Matilde hat uns mit ihrem Tod zu harter Arbeit aufgefordert, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen. Deshalb werden wir an alle Türen klopfen. Dieses Projekt, das wir umsetzen, wird sie für uns alle am Leben erhalten.”

Bezirk: Wipptal

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