Von: mk
Bozen – Heinrich Videsott soll selig gesprochen werden. Auf dem Weg zur Ehre der Altäre liegt für den Gadertaler „Segenspfarrer“ (1912-1999) allerdings ein belastender Stein, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Bei der Ombudsstelle der Diözese für Opfer von sexuellem Missbrauch und Gewalt sind Vorfälle von übertriebener Gewalt gegen Kinder und Jugendliche dokumentiert.
In seiner Predigt zum Abschluss des diözesanen Seligsprechungsverfahrens am 3. November in der Pfarrkirche von Wengen sprach Bischof Ivo Muser das Thema an. Vor prallvoller Kirche erklärte er, dass „nicht alle“ den Prozess in der Diözese befürwortet hätten. „Es gibt Menschen, die die Erinnerung an Pfarrer Heinrich persönlich als leidvoll empfinden“, betonte der Bischof.
Inzwischen ist bekannt, dass bei der diözesanen Ombudsstelle Aussagen von Betroffenen vorliegen, die über körperliche Gewalt gegen Schüler und Ministranten durch den Pfarrer berichten.
Die Vorfälle beziehen sich vor allem auf Videsotts Zeit als Seelsorger in Mittewald von 1946 bis 1964. „Einige Zeugen leben noch. Von ihnen wissen wir, dass die Gewalt weit über die damals durchaus übliche ‘Watschn’ hinausging“, bestätigt der Priester und Psychologe Gottfried Ugolini, der die Fachstelle leitet. Noch heute würden Menschen an den Folgen der harten Züchtigungen durch den Pfarrer leiden.
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