Von: mk
Bozen – Die Carabinieri haben am Montagnachmittag einen 21-jährigen Albaner in Bozen verhaftet. Der Ermittlungsrichter hatte gegen den polizeibekannten Mann einen Vollstreckungsbefehl erlassen. Ihm werden Entführung und erschwerter Raub vorgeworfen. Der Vorfall soll sich am 4. November ereignet haben.
Gegen 12.00 Uhr waren damals die Carabinieri verständigt worden, weil eine ältere Frau in ihrem eigenen Haus ausgeraubt worden war. Die Ordnungshüter eilten sofort zum Tatort. Dort stellten sie fest, dass die Frau kurz zuvor eine Bargeld von ihrer Bank abgehoben hatte. Obwohl die Seniorin den Bus genommen hatte, war der Täter offenbar imstande gewesen, sie bis zu ihrem Haus zu verfolgen.
Mit einer Lüge gelang es dem Mann, sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Als er drinnen war, griff er zu Gewalt: Er machte die Frau bewegungsunfähig und blieb mehrere Minuten lang in der Wohnung. Die Seniorin hatte keine Möglichkeit, um Hilfe zu rufen.
Anschließend schliff der Täter die ältere Frau durch die Wohnung und bedrohte sie mit dem Tod, sollte sie ihm nicht das kürzlich abgehobene Geld aus der Bank aushändigen. Nachdem er das Bargeld allerdings nicht gefunden hatte, nahm er mehrere Schmuckstücke an sich und ergriff dann die Flucht.
Im Rahmen der Ermittlungen, die von der Staatsanwaltschaft geleitet wurden, überprüften die Carabinieri Dutzende Aufnahmen von Überwachungskameras. Auch Daten im Telefonverkehr wurden analysiert. In kurzer Zeit konnten die Ordnungshüter den mutmaßlichen Täter ausforschen und in Gewahrsam nehmen.
Bei der sorgfältigen Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen wurden die gestohlenen Ringe gefunden, die prompt vom Opfer wieder erkannt wurden. Der mutmaßliche Täter wurde ins Bozner Gefängnis gebracht.
Die Frau, die von dem Vorfall immer noch sehr erschüttert war, hat sich nach der Verhaftung persönlich bei den Carabinieri bedankt.
Die Festnahme des 21-Jährigen hat wohl weitere Vorfälle dieser Art verhindert. Erst kurz nach dem Überfall war der junge Mann wieder in der Bank gesehen worden. Vermutlich hatte er Ausschau nach neuen Opfern gehalten.