Von: luk
Bozen – Ein ehemaliger Bankangestellter aus Bozen soll eine Seniorin um 230.000 Euro erleichtert haben. Zudem soll er mittels Falschangaben 102.000 Euro von der Provinz Bozen ergattert haben. Die Finanzpolizei hat nun die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft abgeschlossen und zwei Personen angezeigt.
Der 49-jährige Ex-Banker soll demnach das Vertrauen der betagten Boznerin, die er schon über 20 Jahre kennt, schamlos ausgenutzt haben. Zwischen 2010 und 2017 gelang es ihm, die Kontrolle über ihre Ersparnisse zu erlangen und versprach ihr Profite. Mit den Zugangsdaten zu ihrem Online-Banking überwies sich der Mann aber innerhalb weniger Monate 230.000 Euro auf sein Konto.
Der Frau gaukelte er in der Zwischenzeit mit gefälschten Kontoauszügen vor, gewinnbringende Investitionen getätigt zu haben. Ein 55-jähriger Meraner entpuppte sich an diesem Punkt als Komplize. Er hatte die Aufgabe, die manipulierten Bankdokumente bereitzustellen.
Im Zuge einer Hausdurchsuchung der Finanzpolizei in der Wohnung des 49-jährigen, der mittlerweile eine Werbeagentur sowie eine Genossenschaft betreibt, stießen die Ermittler auf Hinweise, dass auch das Land Südtirol von ihm betrogen wurde. Zahlreiche falsche Bestätigungen und Rechnungen sowie gefälschte Steuerdokumente wurden sichergestellt. Damit gelang es dem Verdächtigen, Beitragsgelder vom Land für seine Firmen zu beziehen. Zwischen 2013 und 2019 kamen so über 100.000 Euro zusammen, die der 49-Jährige zu Unrecht erhalten hatte. So wurden etwa nie stattgefundene Messebesuche angegeben oder Autokäufe vorgetäuscht.
Sowohl der Ex-Banker als auch sein Komplize aus Meran wurden wegen Betrugs angezeigt.