Von: mk
Bozen – „Südtirol zeigt Herz für Menschen mit Behinderung“ – so heißt die großangelegte Sensibilisierungsaktion für Menschen mit Behinderung, welche seit dem 16. August 2021 an vielen Bushaltestellen in ganz Südtirol ausgestellt ist. Dabei sollen die weiß-roten Plakate besonders eins: Das Bewusstsein der Südtiroler Bevölkerung auf jene unter uns lenken, welche viel zu selten im Mittelpunkt stehen. Die Stiftung Nächstenliebe Südtirol, Veranstalter der Aktion, will damit die soziale Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern.
Wer in Südtirol gerade mit Bus, Zug oder Fahrzeug unterwegs ist, hat sie vermutlich schon gesehen: Die großen Plakate mit einem weißen Herz, das inmitten einer hellroten Südtirol-Landkarte abgebildet ist. Darunter folgt der Schriftzug „Südtirol zeigt Herz für Menschen mit Behinderung“. Diese stille Botschaft ist es, welche aktuell an Bushaltestellen in ganz Südtirol ausgehängt ist und die Blicke der Passanten zum Nachdenken anregen soll.
„Oft reicht ein kleiner Denkanstoß, um uns ein wichtiges Thema wieder ins Bewusstsein zu rufen“, erklärt Thomas Aichner, Präsident der Stiftung Nächstenliebe Südtirol. „Genau das war die Idee der Plakataktion. Jemand, der unsere Plakate sieht, handelt vielleicht bewusst oder unbewusst anders, wenn er das nächste Mal privat oder beruflich mit Menschen mit Behinderung zu tun hat.“
Vom Vinschgau bis hin ins Überetsch, übers Eisacktal, Wipptal und Pustertal: Gerade wird in ganz Südtirol Sensibilisierungsarbeit betrieben. Wieso dies wichtig ist, wird in Anbetracht aktueller Zahlen deutlich. Fast jeder elfte Südtiroler bzw. jede elfte Südtirolerin lebt mit einer angeborenen oder erworbenen Krankheit, die seine oder ihre Arbeitsfähigkeit einschränkt; mehr als 13.200 Südtiroler sind sogar von einer schweren Behinderung betroffen. Dabei werden viele dieser Menschen noch immer sozial ausgegrenzt und haben einen erschwerten Zugang zur Arbeitswelt und Ausbildung. Besonders hier knüpft die Kampagne im Sinne der Südtiroler Menschen mit Behinderung an und appelliert an seine Betrachter, „Herz zu zeigen“.
„Wir alle können auf verschiedenste Art und Weise die Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern“, so Thomas Aichner. „Eine freundliche Geste, ein inklusives Gespräch oder eine empfindsame Denk- und Handlungsweise. Aber auch eine vorurteilsfreie Anstellung eines Mitarbeiters trotz seiner Einschränkung. Es gibt unzählige Möglichkeiten, der sozialen Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung entgegenzuwirken und Herz zu zeigen“.
Weitere Informationen finden Interessierte auf Instagram, Facebook und der Webseite der Stiftung Nächstenliebe Südtirol, jeweils unter herz.bz