Von: mk
Bozen/Brixen – Die Finanzpolizei hat am Donnerstag einen Mann aus Apulien verhaftet, der seit mehreren Jahren bereits in Brixen lebt. Grundlage war ein Vollstreckungsbefehl der Generalstaatsanwaltschaft am Bozner Berufungsgericht.
Der Mann war von einem Ordnungshüter wiedererkannt worden, als er sich in die Büros der Gemeinde begeben hatte, um seinen Personalausweis zu erneuern.
Die Brixner Finanzpolizei hatte in der Vergangenheit gegen den Süditaliener wegen Steuerbetrugs aufgrund des Verdachts ermittelt, er habe zahlreiche falsche Rechnungen ausgestellt.
Bereits im Jahr 2003 war der Mann angezeigt worden, weil er die Rechnung eines Hotels in der Umgebung nicht bezahlt hatte. Im Jahr 2008 war hingegen des betrügerischen Bankrotts beschuldigt worden. In diesem Fall hatte er vor Gericht einen Vergleich abgeschlossen.
Im Anschluss hat er sowohl Privatpersonen als auch Unternehmer hinters Licht geführt, was zu mehreren Verurteilungen wegen Betrugs und nun auch zur erfolgten Verhaftung geführt hat. In mehreren Fällen soll er Kaufleute kleinerer Unternehmen dazu gebracht haben, ihm Waren auf Kredit auszuhändigen, ohne jemals dafür zu bezahlen.
Außerdem soll er sich an mehreren Tankstellen bedient haben und davongefahren sein, ohne die Rechnung zu begleichen. Schecks, die von ihm ausgestellt worden waren, sollen zum Teil nicht gedeckt gewesen sein, und es sollen gefälschte Banküberweisungen und mehrere Diebstähle auf sein Konto gehen.
In mehreren Fällen hat sich der Mann sogar selbst als Finanzpolizist ausgegeben, um das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen oder um Respekt einzuflößen – etwa, wenn er sich weigerte, das Zugticket zu bezahlen.
Um seinen Gläubigern in Südtirol, aber auch seinem Ärger mit der Justiz zu entkommen, hatte der Mann seine Spuren verwischt. Vermutet wurde, dass er ins Ausland geflohen ist.
Allzu weit ist der Mann aber wohl doch nicht gekommen. Nun muss er voraussichtlich eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren abbüßen.