Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Serienkiller Marco Bergamo ist tot. Mehreren übereinstimmenden Medienberichten zufolge starb er im Krankenhaus an einer Lungenentzündung.
Vor zehn Tagen wurde Bergamos Bruder von der Gefängnisdirektion telefonisch mitgeteilt, dass der verurteilte Mörder in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Bergamo wurde ins künstliche Koma versetzt und hat das Krankenhaus nicht mehr verlassen.
Bald hätte er seine Strafe womöglich abgebüßt. Dass ihm seine Freiheit wichtig war, bewies der 51-Jährige unter anderem dadurch, dass er sich im Gefängnis als Häftling vorbildlich verhielt.
Im Juni 2015 hatte das Kassationsgericht hat einen Antrag auf Strafnachlass für Bergamo endgültig abgeschmettert.
Bergamo, der viermal zu lebenslanger und zu weiteren 30 Jahren Haft verurteilt worden war, soll fünf Frauen in Bozen ermordet haben – darunter auch die 15-jährige Oberschülerin Marcella Casagrande, der er im Jänner 1985 die Kehle durchschnitt. Man nannte ihn das “Monster von Bozen”.
Zu den weiteren Opfern zählen Annamaria Cipolletti, deren Leichnam am 26. Juni 1985 von der Polizei gefunden wurde, Renate Rauch, die er bei der Talstation der Rittner Seilbahn in Bozen erstach, Renate Troger, die tot in Atzwang aufgefunden wurde und Marika Zorzi, er am 6. August 1992 an seinem 26. Geburtstag getötet hat.
Das Bozner Schwurgericht in Bozen hatte sich ebenfalls gegen einen Strafnachlass ausgesprochen.
Heute könnte jemand Bergamo im Rahmen eines verkürzten Prozesses verurteilt werden. Dadurch hätte er Anrecht auf eine reduzierte Haftstrafe. Diese Möglichkeit sah das Strafrecht damals nicht vor.
Bergamo hat versucht, die vier lebenslangen Haftstrafen, die damals über ihn verhängt worden waren, in die heutige Höchststrafe von 30 Jahren umzuwandeln. Das Kassationsgericht hat allerdings jeden Zweifel aus dem Weg geräumt und die ursprüngliche Haftstrafe bestätigt.
Bergamo wurde zuletzt in ein Gefängnis nach Bollate in Mailand verlegt, das als Vorzeigehaftanstalt gilt.