Von: mk
Bozen – Eine der brennendsten Fragen der letzten Wochen war und ist sicherlich: Wie stark hat sich das Coronavirus in der Bevölkerung verbreitet bzw. wie viele Personen haben bereits Antikörper entwickelt? Um diese Verbreitung, also den Durchseuchungsgrad, zuverlässig zu erheben, wird derzeit eine Stichprobenerhebung des Nationalinstituts für Statistik ISTAT und des Gesundheitsministeriums mit rund 190.000 Bürgerinnen und Bürgern in ganz Italien durchgeführt. In Südtirol fallen etwa 4.000 Personen in rund 30 Gemeinden in die Stichprobe und sind gebeten, an dieser wichtigen Studie teilzunehmen.
Bei dieser Erhebung werden serologische Antikörpertests an den Befragten durchgeführt, um zu erfassen, wie viel Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt haben, auch wenn sie keinerlei Krankheitssymptome hatten. So kann die Verbreitung des Virus erfasst und die Häufigkeit nach verschiedenen Aspekten (z.B. Geschlecht, Alter, Wohnsitzregion, Wirtschaftstätigkeit) untersucht werden.
Die Ergebnisse werden benötigt, um die weitere Vorgangsweise auf staatlicher und lokaler Ebene zu planen und um die Eindämmungsmaßnahmen gegebenenfalls anzupassen.
Auf lokaler Ebene sind derzeit einige weitere repräsentative Erhebungen geplant, um die Verbreitung des Virus und die Auswirkungen des Covid-19-Notstands auf das Leben der Südtirolerinnen und Südtiroler zu erfassen. „Wir hoffen sehr, dass die Bevölkerung freiwillig mitarbeitet, damit aktuelle und nützliche Daten für die weiteren Schritte der Entscheidungsträger bereitstehen. Die einzelnen Betroffenen, die bei der italienweiten Erhebung getestet und befragt werden, haben zudem den direkten Nutzen, dass sie erfahren werden, ob sie bereits mit Covid-19 in Kontakt waren, oder nicht“, erklärt Timon Gärtner, Direktor des Landesinstituts für Statistik ASTAT, abschließend.
Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb durchgeführt.