Von: luk
Bozen – Es ist eine besorgniserregende Entwicklung, die sich schleichend und beinahe unbemerkt in Südtirol abzeichnet. Immer öfter werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen harte Drogen konsumiert. Wie die Ordnungshüter mehrfach bestätigt haben, feiert gerade das Heroin sein Comeback.
Lokale Medien haben bei Oberschülern in Bozen nach ihren Erfahrungen gefragt und erschreckende Antworten erhalten. Sie zeigen, dass sich die Jugendlichen sehr wohl über die Folgen des Drogenkonsums bewusst sind. Man bezahle den Rausch mit dem Tod und seiner Zukunft.
Ein 16-Jähriger erklärt, dass auch er Heroin probiert habe. Doch weil ihm die Effekte der Droge nicht zusagten, habe er den Sprung rechtzeitig geschafft und eine Abhängigkeit vermieden. Viele seiner Freunde – auch aus gutem Hause – seien aber süchtig nach dem Stoff geworden.
Wie man süchtig wird? Man verliebe sich in die Wirkung des Heroins. „Die Droge gibt einem Ruhe, Gelassenheit, Losgelöstheit von der Welt und Zufriedenheit. Man glaubt, rechtzeitig auf die Bremse treten zu können, doch es ist nicht so. Bevor man es sich versieht, ist man im Teufelskreis der Sucht.“
Weil ein Gramm Heroin bis zu 100 Euro kosten kann, müssten sich Jugendliche andere Wege suchen, um ihre Sucht zu finanzieren – und die sind schockierend.
Während männliche Jugendliche für ihren Dealer ebenfalls mit dem Verkauf des Suchtgifts beginnen und damit weiter in die Kriminalität abrutschen, bieten junge Mädchen Sex als Gegenleistung an.
In Bozen werde beinahe überall mit Drogen gehandelt. Es gebe Südtiroler Dealer, die in ihren Wohnungen verkaufen und die Ausländer, die den Straßenmarkt bedienen. Kokain werde vornehmlich von Albanern gehandelt, Haschisch von Nordafrikanern und Heroin von Pakistanern oder Afghanen.
Wie die Jugendlichen weiter erzählen, sei der Zugang extrem leicht. Es reichten ein Anruf und fünf Minuten Zeit.