Von: mk
Bozen – Ein Leben ohne Partner zogen bis vor wenigen Jahren vor allem Frauen in Südtirol vor. Nun holen die Männer allerdings auf. Zudem wächst die Zahl der Singles im Land insgesamt – mit immer größerer Geschwindigkeit. 2015 waren es mit 77.125 Alleinlebenden 35,5 Prozent aller 217.131 Haushalte in Südtirol, wie das Tagblatt Dolomiten berichtet.
Die Daten gehen aus der ASTAT-Studie „Haushalte in Zahlen – 2015“ hervor. Im fernen Jahr 1971 betrug der Anteil der Ein-Personen-Haushalte mit 15.131 noch 13,6 Prozent und reichte damit fast an die Zahl der fünfköpfigen Familien (13.802 Haushalte; 12,4 Prozent) heran. Die durchschnittliche Haushaltsgröße umfasste damals noch 3,6 Personen.
Seither haben sich die Haushalte kontinuierlich verkleinert. Mit der sinkenden Zahl der Familienmitglieder ist zugleich auch die Zahl der Zwei-Personen-, aber vor allem der Ein-Personen-Haushalte stetig angestiegen.
Mit jedem Jahrzehnt stiegen bei den Singles die Prozentpunkte: 1971 waren es 13,6 Prozent aller Haushalte, 1991 bereits 22,7, 2001 dann 29,2, 2011 schon 33,8 und im Vorjahr 35,5 Prozent. Die meisten Single-Haushalte gibt es in Städten wie Bozen und Meran sowie in den Gemeinden mit 5.000 bis 25.000 Einwohnern.
Großfamilien mit sechs und mehr Mitgliedern haben unterdessen im selben Zeitraum stetig abgenommen, wobei diese entgegen aller Vermutungen nicht auf dem Land konzentriert sind, sondern sich überall befinden – allerdings eben in geringem Maße.
Die Männer holen auf
2015 waren 53 Prozent der Alleinlebenden Frauen und 47 Prozent Männer. Damit haben die Single-Männer in den letzten Jahrzehnten ordentlich aufgeholt. 1971 und 1981 waren etwa 35 Prozent der Single-Haushalte männlich, 1991 waren es 38, 2001 dann 44 und 2011 schon 47 Prozent, berichtet das Tagblatt Dolomiten. 2015 lebten in kleinen Ortschaften mit weniger als 2.000 Einwohnern und in mittelgroßen Gemeinden mit 2.000 bis 5.000 Einwohnern sogar mehr Männer als Frauen allein.