Glück im Unglück

Snowboard wird jungem Deutschen zum Verhängnis

Sonntag, 29. Dezember 2024 | 11:21 Uhr

Von: AP

Schnals – Wie heute bekannt wurde, kam es vor einigen Tagen zu einem gefährlichen Zwischenfall an der Bergstation der Grawand-Seilbahn. Die Beamten des Skikommandos der Carabinieri, welche sich vor Ort befanden, wurden vom Personal der Seilbahn alarmiert, da ein junger Mann in den felsigen und vereisten Abhang unterhalb der Bergstation der Seilbahn abgerutscht war.

Sofort wurde der Bergrettungsdienst verständigt und ein Hubschrauber angefordert. Der junge Mann aus Deutschland rief, dass er unverletzt sei, aber klagte situationsbedingt über die eisige Kälte und starke Angst. Tatsächlich hatte er sich an einem Felsen festgehalten, der sein Abrutschen in Richtung eines mehrere Meter hohen Felssturzes stoppte – ein Szenario, das sicherlich weitaus tragischere Folgen hätte haben können.

Angesichts der extrem ungünstigen Wetterbedingungen, mit Temperaturen von -17°C, einsetzendem Schneefall, starkem Wind und der zunehmenden Dunkelheit, sowie der Schwierigkeit, in dieser Höhe (der Vorfall ereignete sich auf 3.212 m ü. d. M.) schnell zu intervenieren, entschieden die Carabinieri, sofort zu handeln. Sie organisierten eine Rettung mit Seilen, Gurten und Karabinern.

Der Dienststellenleiter stieg in das unzugängliche Gebiet hinab, erreichte den 23-Jährigen, und sicherte ihn mit einem zweiten Gurt. Unterstützt von einem weiteren Carabiniere und den Mitarbeitern der Seilbahnanlage begann sogleich die Bergung der beiden.

Als sie die Oberkante des Abgrunds erreichten, kniete der junge Mann, der sich des enormen Risikos bewusst war, erschöpft und verängstigt nieder, brach in Tränen aus und umarmte die Polizisten, die ihm das Leben gerettet hatten, und dankte ihnen herzlich.

Der junge Mann erzählte den Beamten, dass er mit der Seilbahn den Gipfel des Berges erreicht hatte und beim Beginn des Abstiegs sein Snowboard abgelegt hatte. Durch den starken Wind rutschte das Snowboard den Abhang hinunter und verklemmte sich zwischen den Felsen und dem Eis. Der deutsche Tourist versuchte, seine Ausrüstung zu bergen, rutschte jedoch etwa 40 Meter auf dem vereisten Gelände und konnte ein Aufprallen auf die vielen Felsen wie durch ein Wunder vermeiden, ohne sich zu verletzen.

Der Einsatz der Retter der Carabinieri unter diesen extrem widrigen Bedingungen war ein Glücksfall, um weitaus tragischere Folgen zu verhindern. Paolo Sartori, Quästor der autonomen Provinz Bozen bedankte sich bei allen Beteiligten für ihren außergewöhnlichen Mut und ihre Professionalität, die sie in dieser Situation bewiesen haben und die es ihnen ermöglichten, das Leben des jungen Touristen zu retten.

Bezirk: Vinschgau

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