Von: mk
Bozen – Bei einem Sturz kann über eine smarte Notfalluhr schnell Hilfe gerufen werden; wenn nachts die Blase drückt, gehen auf dem Weg ins Bad dank spezieller Sensoren automatisch Lichter an; ein eigens für Seniorinnen und Senioren konzipiertes Tablet bietet Möglichkeiten für Fitnessübungen und soziale Teilhabe – dies sind nur einige Beispiele für digitale Assistenzlösungen, die zum Teil schon im Alltag und im Pflegebereich genutzt werden.
Welche Technologien für wen gut funktionieren und welche Voraussetzungen es dafür gibt – darüber tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, technologischer Entwicklung und Pflege auf dem Praxisforum „Smarter Lives“ aus, das von Eurac Research und der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit der FH Gesundheit Tirol und dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirols organisiert wird und am 7. Mai 2024 im Forschungszentrum Eurac Research in Bozen stattfindet.
Im Jahr 2070 wird in Europa mehr als die Hälfte der Bevölkerung über 65 sein. Wie ältere Menschen länger selbständig allein zuhause leben können, damit beschäftigt sich das Institut für Public Management von Eurac Research schon seit mehr als zehn Jahren und auch mit der Frage, welche Technologien im Pflegealltag hilfreich sein können. So war das Institut beteiligt an der Entwicklung einer Notfall- und Ortungsuhr; es erarbeitete gemeinsam mit der Universität Innsbruck einen frei zugänglichen Onlinekatalog für assistive und smarte Technologien; es untersuchte in Studien, wie sich Hilfstechnologien auf die Lebensqualität im Alter auswirken und welche Akzeptanz solche Technologien in Südtirol haben, und es beteiligt sich am Aufbau von Beratungsstellen für das selbstbestimmte Leben im Alter.
Das Praxisforum „Smarter Lives“ wird jedes Jahr gemeinsam mit der Universität Innsbruck organisiert. Es richtet sich an Pflegestrukturen und Fachpersonen, die an der Schnittstelle zwischen Pflege und Technik arbeiten. Motto der diesjährigen Ausgabe, die in Bozen stattfindet, ist „Digitale Assistenzsysteme auf dem Weg in den Alltag“. Es finden Fachvorträge statt, etwa dazu, wem digitale Assistenzsysteme nützen und wer sie bereits nutzt. Digitale Rufsysteme werden vorgestellt und was bei der Planung und der Implementierung bis hin zum laufenden Betrieb zu berücksichtigen ist. Es wird auch ein gemeinsames Projekt des Weißen Kreuzes und der Gemeinde Meran zum betreuten Wohnen präsentiert, bei dem digitale Technologien unterstützend eingesetzt werden. Neben den Vorträgen können die Teilnehmenden unter anderem in so genannten „Experience Rooms“ technologische Lösungen kennenlernen, ausprobieren und sich dazu austauschen.
Weitere Informationen zur „Smarter Lives“ findet man unter: https://www.eurac.edu/de/institutes-centers/institut-fuer-public-management/news-events/praxisforum-smarter-lives-24
Die Veranstaltung wird von der Stiftung Südtiroler Sparkasse unterstützt.