Mit Füßen am Armaturenbrett drohen im Ernstfall schwere Verletzungen

So wird die Fahrt in den Urlaub zwar bequem, aber gefährlich

Montag, 29. Juli 2024 | 07:50 Uhr

Von: mk

Bozen – Lange Autofahrten in den Sommerurlaub können anstrengend sein – da ist die Verlockung groß, es sich möglichst bequem zu machen: Rückenlehne flach stellen, die Füße am Armaturenbrett hochlagern, den Gurt ein wenig lockern. Eine schlechte Idee, wie Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik, erklärt.

“Gurt und Airbag sind auf eine aufrechte Rückenlehne und Sitzhaltung ausgelegt – so entfalten sie ihr maximales Sicherheitspotenzial, ob bei einer Notbremsung oder einem Frontalcrash. Sitzt man dagegen zu flach und der Beckengurt liegt zu hoch am Bauch auf, rutscht man im Ernstfall unter dem Gurt hindurch nach vorne weg”, so der Experte.

Liegen die Beine zusätzlich am Armaturenbrett auf, ist eine natürliche Abstützreaktion im Fußraum nicht mehr möglich. Zündet auch noch der Beifahrer -Airbag, werden die Beine ins Gesicht geschleudert. Schwere Verletzungen können die Folge sein.

Tipps des Pkw-Chefinstruktors zur richtigen Sitzposition

• Der Fahrer sollte die Sitzposition so wählen, dass weder die Arme beim Lenken noch die Beine beim Durchtreten der Pedale komplett durchgestreckt sind. Die Rückenlehne sollte man fast senkrecht einstellen, um einen besseren Halt bei einer Vollbremsung zu haben. Das Lenkrad hält man optimalerweise mit zwei Händen auf der “9”- und “15-Uhr-Position”, um einerseits effizient und rasch lenken zu können und andererseits, damit der Lenkrad-Airbag die Unterarme beim Auslösen nicht verletzt.

• Auch beim Beifahrer ist eine aufrechte Rückenlehne wichtig, damit man nicht unter dem Gurt durchrutscht. Die Beine müssen im Fußraum bleiben, damit man sich bei einer Notbremsung oder einen Crash abstützen kann und damit der Airbag aus dem Armaturenbrett nicht behindert wird.

• Auch in der hinteren Sitzreihe ist das richtige Angurten essenziell. Nur so ist die Sicherheit, sowohl der Fondpassagiere als auch der vorne Sitzenden, gewährleistet. Andernfalls kann es aufgrund der freiwerdenden Kräfte zu Zusammenstößen kommen. Viele Eltern würden diese Thematik bei ihren Kindern unterschätzen, warnt Frisch.

• Bei der Gurtführung sollte man darauf achten, dass der untere, querverlaufende Beckengurt möglichst am Beckenknochen anliegt. Der obere, schräg verlaufende Gurt sollte an der Schulter aufliegen und nicht in der Luft hängen, über den Hals verlaufen oder unter die Achsel geklemmt werden.

Bezirk: Bozen