Von: ka
Bozen – Am Donnerstagvormittag gegen 8.10 Uhr begaben sich Beamte der Straßenpolizei von Bozen zum Landesamt für das Kraftfahrzeugwesen, um den korrekten Ablauf der Führerscheinprüfung zu überwachen.
Dabei fiel den Beamten im Saal, wo gerade die Prüfung stattfand, ein Führerscheinkandidat albanischer Nationalität auf, der vor dem Computerbildschirm eine unnatürliche Haltung einnahm. Der Kandidat, der 1995 geborene Albaner X.M., blieb während der ganzen Prüfung regungslos aufrecht, wobei er seinen Oberkörper immer gegen den Bildschirm, wo die Quizfragen aufschienen, richtete.
Das merkwürdige Verhalten und noch mehr ein unnatürlicher Umriss auf der Höhe des Brustbeins des Albaners erregten den Verdacht der Polizisten. Nach der Prüfung führten die Polizeibeamten X.M. in einen Nebensaal und unterzogen ihn einer Leibesvisitation. Dabei kam ein sehr gut verstecktes Smartphone der Marke Samsung zum Vorschein, das mittels Klebestreifen am Pullover des Betrügers befestigt worden war. Über die Fotokamera des Samsung und über ein Loch in Pullover übertrug das Smartphone die Quizfragen vom Bildschirm an einem externen „Souffleur“. Zudem war das Smartphone mit einer modifizierten Freisprechanlage am Ohr verbunden worden, über die der „externe Berater“ X.M. die richtigen Antworten – wahr oder falsch – übermittelte.
Der ganze „Apparat“ diente dem Betrüger dazu, die Führerscheinprüfung zu bestehen. Nach der Untersuchung setzen die Polizisten den Beamten des Landesamtes für das Kraftfahrzeugwesen, der der Prüfungssession vorsaß, über das Geschehene in Kenntnis. In der Folge wurde das Prüfungsergebnis von X.M. annulliert.
Der 1995 geborene Albaner wurde wegen Betrugs angezeigt. Das Smartphone sowie die modifizierte Freisprechanlage wurden hingegen beschlagnahmt.