Von: mk
Bozen – Das Sicherheitskomitee hat am Sitz des Regierungskommissariats in Bozen Maßnahmen beschlossen, um Ausschreitungen beim kommenden EM-Spiel von Italien gegen Belgien am Freitag zu verhindern. Wie berichtet, war es nach dem Sieg der Azzurri gegen Österreich unter anderem zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Außerdem wurde wieder Anzeige erstattet.
Medienberichten zufolge soll ein Parkverbot am Siegesplatz eingeführt werden. Auch sämtliche Müllkübel werden entfernt, geräumt wird auch Material von Baustellen. Außerdem wird es voraussichtlich in den Gastlokalen ein Alkoholausschankverbot geben und es sind nur Plastikbecher, nicht aber Gläser und Flaschen erlaubt. Zudem sollen mehr Polizisten im Einsatz sein.
Weitere Maßnahmen sollen noch bekanntgegeben werden.
Unterdessen wurde nach den Ausschreitungen beim letzten Italien-Spiel ein weiteres Mal Anzeige erstattet. Ein Bürger soll während der Unruhen verprügelt worden sein. Offenbar war auf ihn mit der Faust eingeschlagen worden und man hatte ihm Fußtritte verpasst.
Dass bei einem Sieg der Azzurri in einem Fußballturnier auch in Bozen mit Autokorsos, Fahnen und Sprechchören gefeiert wird, ist hinlänglich bekannt. Was aber nach der Partie gegen Österreich in der Südtiroler Landeshauptstadt geschehen ist, hat mit normaler Sportfreude nichts mehr zu tun.
Bekanntlich waren am Samstagabend zwischen 100 und 150 gewaltbereite Jugendliche – zum Teil mit Migrationshintergrund – auf die Polizeikräfte losgegangen. Es kam zu Sach- und Personenschäden. Drei Polizisten wurden verletzt. Die Ordnungshüter regierten mit schwerem Gerät und Tränengas.
Einer der drei verletzten Beamten ist Stefano Mamani, Leiter der Abteilung gegen Kriminalität in der Bozner Quästur. Der hohe Polizeifunktionär wurde im Dienst von einer Flasche am Kopf getroffen. Die Platzwunde musste im Krankenhaus mit sieben Stichen genäht werden.
Die Ermittlungen zur Identifizierung der gewaltbereiten Akteure laufen derzeit auf Hochtouren.