Von: mk
Bozen – Die Suche nach dem 63-jährigen Peter Neumair, der seit dem 4. Jänner vermisst wird, hat bislang keinen Erfolg gebracht. Deshalb wurde die spezialisierte Tauchergruppe der Carabinieri aus Genua für eine Woche angefordert, die ab Samstag in der Etsch nach dem Vermissten suchen soll. Unterdessen scheinen die Ermittler immer mehr davon überzeugt zu sein, dass falsche Fährten gelegt worden sind, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Vor zwei Wochen ist die Leiche von Laura Perselli, der Ehefrau von Peter Neumair, aus der Etsch geborgen worden. Die Obduktion hat ergeben, dass sie stranguliert wurde. Der 30-jährige Sohn von Peter Neumair wird bekanntlich seit Wochen verdächtigt, seine Eltern getötet und die Leichen dann beseitigt zu haben. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtete hegen die mit dem Fall befassten Staatsanwälte Federica Jovene und Igor Secco den Verdacht, dass der Sohn die Tat geplant hat.
Die Ermittler scheinen außerdem davon auszugehen, dass bewusst falsche Fährten gelegt worden sind, um etwa die Spürhunde in die Irre zu führen. Bereits zwei Tage nach dem Verschwinden des Ehepaars haben die Carabinieri Spürhunde in Bozen und am Ritten eingesetzt.
Den Hundeführern kam von Anfang der Umstand seltsam vor, dass die drei Tiere nicht in der Lage waren, eine präzise Fährte zu verfolgen. Vielmehr wirkte das Verhalten der eigens abgerichteten Hunde sehr widersprüchlich.
Vom Appartement des Ehepaares verfolgte einer der Spürhunde die Straße, die in Richtung Sarntal verläuft. Der zweite bewegte sich in Richtung Stadtzentrum, während der dritte nach einer kurzen Runde wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrte. Damals konnte man sich das Verhalten der Tiere noch nicht erklären.
Die Staatsanwaltschaft hat sich offiziell zu diesem Verdacht noch nicht geäußert und wahrt weiter Stillschweigen zum Stand der Ermittlungen. Wie die Tageszeitung Alto Adige schreibt, sind allerdings unterschiedliche Gegenstände von Peter Neumair in der Etsch gefunden worden, wie etwa seine Schuhe. Eine Windjacke soll außerdem beim Staudamm in Mori entdeckt worden sein, die Peter Neumair zugerechnet wird. Auch darauf konzentrieren sich die Ermittler.
Der 30-jährige Sohn des Ehepaares befindet sich unterdessen im Bozner in Untersuchungshaft. Es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.