Von: mk
Bozen – Zivilcourage wie sie im Buche steht, hat der siebenjährige Matteo Zago im vergangenen August in Bozen bewiesen: Geistesgegenwärtig hatte er seinem Vater das Leben gerettet. Nun wurde er dafür von Staatspräsident Sergio Mattarella ausgezeichnet.
Dieser hat 29 „Fahnenträger der Republik“ ernannt. Die Betroffenen haben sich durch ihr Engagement und ihren Beitrag für Kultur und Umwelt hervorgetan – oder durch bedeutungsvolle Gesten der Freundschaft und durch ihren Mut. Dazu zählt wohl auch Matteo.
Als sein Vater (59) am Steuer einen Herzstillstand erlitt, nahm der Bub dessen Fuß vom Gaspedal, zückte das Handy des 59-Jährigen, setzte den Notruf ab und rettete seinem Vater damit wohl das Leben.
Ivo Bonamico, der Direktor des Weißen Kreuzes, sowie der Primar für Notfallmedizin Marc Kaufmann hatten den jungen Lebensretter bereits im September im Hangar des Notarzthubschraubers Pelikan 1 in Bozen empfangen. Sie zollten dem kleinen Matteo große Anerkennung für seine Zivilcourage und überreichten ihm eine Anerkennungsurkunde für seinen mutigen Einsatz. Erlernt hatte der kleine Matteo das richtige Verhalten im Notfall übrigens über das Kinderbuch „Erste Hilfe leichtgemacht“ des Weißen Kreuzes, welches er regelmäßig liest, wie seine Eltern berichteten.
Wie aus dem Qurinalpalast mitgeteilt wird, hätten die Ausgezeichneten dazu beigetragen, die Wertschätzung des Ehrenamtes zu steigern, und sie seien ein Beispiel für Bürgersinn. Ausgezeichnet wurden außerdem Jugendliche, die durch ihre Leidenschaft fürs Schreiben oder die Wissenschaft dazu beigetragen haben, Ungleichheiten zu beseitigen. „Die auswählten Fälle stellen jedoch keine Einzelbeispiele dar, sondern seien repräsentativ für weitverbreitete Verhaltensmuster, für spontane Solidarität. Diese Aktionen und dieses Empfinden gilt es, zu stärken, damit sich unter den Jugendlichen jene Werte verbreiten, auf deren Grundlage sich eine nachhaltige Zukunft erbauen lässt“, heißt es vom Dienstsitz des Staatspräsidenten.
Ausgezeichnet wurden unter anderem auch Jugendliche aus der Romagna und der Toskana, die beim Wiederaufbau nach den Überschwemmungen im Jahr 2023 mitgeholfen haben.