Von: mk
Bozen – Unbekannte haben am Freitagabend kurz nach 19.30 Uhr Steine auf einen fahrenden Zug zwischen Bozen und Leifers geworfen. Der Regionalzug war in Richtung Verona unterwegs und fuhr mit mittlerer Geschwindigkeit, berichtet Alto Adige online.
Ein Zugfenster ist zu Bruch gegangen, winzige Glassplitter flogen durch den Wagon. Der Stein ist vermutlich vom Schotterbett aus geschleudert worden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Obwohl die Bahnpolizei nur wenig später verständigt worden war, haben es die Urheber geschafft, sich rechtzeitig zu entfernen. Die Beamten durchsuchten die Böschung entlang der Bahnlinie.
Der Zug konnte seine Fahrt trotzdem fortsetzen. Die Passagiere, die sich in der Nähe des Fensters aufgehalten hatten, wurden in einen anderen Wagon gebracht. Die Ermittler befürchten jedoch, dass es sich um eine Art Mutprobe handeln könnte, die möglicherweise wiederholt wird – unter Umständen mit fatalen Konsequenzen, falls jemand tatsächlich zu Schaden kommt.
Die Staatsanwaltschaft hat deshalb eine Untersuchung in die Wege geleitet. Vom strafrechtlichen Gesichtspunkt aus wiegt der Vorfall schwer, da er als Anschlag auf die Sicherheit von öffentlichen Transporten verstanden werden könnte. Der oder die Täter riskieren eine ein- bis fünfjährige Haftstrafe. Sollte es tatsächlich zu einem Zugunglück kommen, werden daraus bis zu zehn Jahre Haft.
Sieht man hingegen von der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit ab, fällt die Strafe geringer aus: Das Schleudern von stumpfen Gegenständen auf Fahrzeuge in Bewegung wird mit einer Haftstrafe von drei Monaten bis zu zwei Jahren geahndet.